© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/12 17. Februar 2012

Meldungen

Opposition gegen weitere Islamisierung

ANKARA. Die Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan, er wolle eine „religiöse Generation heranziehen“, haben eine heftige innenpolitische Debatte zur Bedeutung der Religiosität ausgelöst. Der Vorsitzende der sozialdemokratischen Republikanischen Volkspartei (CHP), Kemal Kilicdaroglu, kritisierte, Erdogan spalte die Bevölkerung, wenn er zwischen Frommen und Nichtfrommen unterscheide, berichtet die türkische Zeitung Zaman. Unterstützung erhielt er dabei vom Verein für Menschenrechte und Solidarität für die unterdrückten Völker. Die Erziehung junger Menschen sei nicht Aufgabe des Staates, sondern der Familie, sagte der Geschäftsführer Ahmet Faruk Ünsal. Erdogan hatte auf einer Fraktionssitzung seiner islamischen AKP-Partei die „fromme Jugend“ gelobt und eine Stärkung der religiösen Gymnasien ins Spiel gebracht. (ho)

 

Peru: Kommunistischer Guerilla-Führer gefaßt

LIMA. Mit großer Erleichterung hat die peruanische Regierung auf die Verhaftung des Anführers der maoistischen Terrorgruppe „Leuchtender Pfad“, Florindo Flores, reagiert. „Der Leuchtende Pfad ist nicht länger eine Bedrohung für das Land“, sagte Staatspräsident Ollanta Humala. Mit der Festnahme Flores’ befänden sich nun alle noch lebenden wichtigen Führer im Gefängnis. Peruanische Sicherheitskräfte hatten den Guerilla-Führer in den Morgenstunden des 12. Februar und nach einem heftigen Schußwechsel gefangengenommen. Aus Polizeikreisen wurde berichtet, Flores sei von seinen eigenen Leuten verraten worden, um das auf ihn ausgesetzte Kopfgeld zu erhalten. Der „Leuchtende Pfad“ war zwischen 1982 und 1996 für den Tod von mindestens 70.000 Menschen verantwortlich. (jk)

 

Kosovo-Serben stimmen über Unabhängigkeit ab

MITROVICA. Die serbische Minderheit im Norden des Kosovo hat am Dienstag mit einer Volksabstimmung begonnen, in der die Menschen entscheiden sollen, ob sie die albanische Regierung in Pristina anerkennen. Beobachter gehen davon aus, daß sich mehr als 90 Prozent gegen eine Anerkennung der „sogenannten Republik Kosovo“ aussprechen, berichtet die russische Nachrichtenagentur RIA Novosti. In den vergangenen Monaten hatten die Spannungen zwischen Serben auf der einen und den internationalen KFOR-Truppen und albanischen Polizeimilizen deutlich zugenommen. So wurden Ende November 28 KFOR-Soldaten, darunter 17 Bundeswehrangehörige, bei dem Versuch, eine von Serben errichtete Straßensperre zu räumen, verletzt. Derzeit sind regulär etwa 1.500 deutsche Soldaten im Kosovo stationiert. (ho)

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