© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  08/12 17. Februar 2012

Vom Tanz um das Goldene Kalb zur krisenfesten Anlageform
Nicht nur eine gefährliche Materie
(jr)

Der gegenwärtig unaufhaltsam erscheinende Anstieg des Goldpreises inspiriert Aufbau. Das jüdische Monatsmagazin (12-2011) zu einem Ausflug in die Kulturgeschichte des teuren Metalls, wobei dessen Bedeutung für das jüdische Volk seit dem alttestamentlichen, sprichwörtlich gewordenen „Tanz um das Goldene Kalb“ im Zentrum steht. Emanuel Cohn betont, daß in der Thora neben dieser negativen Konnotation durchaus zahlreiche positive Bewertungen des Goldes zu finden sind. Es sei für Juden daher nicht nur „gefährliche Materie“, die für den Abfall von Gott stehe, sondern auch ein Mittel, versinnbildlicht etwa im Goldenen Leuchter, das auf symbolischer Ebene helfe, sich Gott anzunähern. Ohne diesen religiösen Hintergrund beleuchtet Andreas Schneitter Aufstieg und Macht der jüdischen Bankdynastie Rothschild, die seit dem frühen 19. Jahrhundert von London aus die Fäden im internationalen Goldhandel zog. Von deren Netzwerk ist heute kaum etwas übrig, so daß allein Andreas Guth, der in sechster Generation die Schweizer Dreyfus-Privatbank leitet, die sich stets für „jüdische und israelische Anliegen“ einsetzte, Rothschilds Tradition als Goldhändler fortsetzt. Von der seit 4.000 Jahren anhaltenden Faszination des Edelmetalls überzeugt, empfiehlt Guth es auch in modernen Zeiten als „sinnvolle Anlage“.

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