© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  09/12 24. Februar 2012

Lesereinspruch

Typisch deutsch?

Zu: „Echte Debatten unerwünscht“, Interview mit Hans Ulrich Gumbrecht (JF 7/12)

Es ist doch sicher kein Zufall, daß der Begriff „Political Correctness“ ursprünglich ja mal aus den USA kam. Das Rauchen in der Öffentlichkeit wird dort (meiner Meinung nach zu Recht) bedeutend härter verurteilt als in Deutschland. Wenn man vor einigen Jahrzehnten durch amerikanische Städte ging und ständig von Jesus-Freaks aufgehalten wurde, dann erfuhr man aus eigener Anschauung, was Intoleranz und Fanatismus wirklich bedeuten. Und vor kurzem bezeichnete der amerikanische Countrysänger Hank Williams Jr. den amerikanischen Präsidenten als einen „neuen Hitler“.

In einigen Punkten muß ich Herrn Gumbrecht jedoch durchaus recht geben. Ich war mit deutschen Gruppen in den USA und in England, und das war manchmal so peinlich, daß ich mir wünschte, im Boden zu versinken. Und in Deutschland versucht man ständig, einen allgemeinen „Konsens“ durchzudrücken, der uns zu einer Pseudodemokratie zu machen droht.

Aber ich hoffe immer noch, daß das nicht so typisch deutsch ist.

Klaus-Peter Kubiak, Recklinghausen

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