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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/12 02. März 2012
Bundestag stimmt für weitere Griechenland-Hilfe Der Bundestag wird der Volkskammer immer ähnlicher. Wie die Lemminge haben die Abgeordneten mal wieder einen ungelesenen 700-Seiten-Papierberg durchgewunken, mit dem auf das Fantastillionenrisiko für den deutschen Steuerzahler durch Euro-Krise und Griechenland-„Rettung“ noch mal ordentlich was draufgepackt wird. Volksvertreter im Wortsinn, die sich dieser traurigen Jasager-Farce verweigern, sind im Sitzungssaal des Reichstags eine verschwindende Minderheit. Daß es diesmal ein paar mehr waren als bisher, ist kein Trost und bedeutet, Kanzlermehrheit hin oder her, auch keine Regierungskrise: Merkels Euro-Retterei wird von einer Allparteien-Einheitsfront getragen; eine Opposition, die der Regierung als Hauptvorwurf entgegenhält, vom Geld der Bürger immer nur zu wenig und zu spät über den Zaun zu werfen, ist in Wahrheit keine. Angst und Erpressung hält den Zug der Euro-Lemminge zusammen: Angst vor Liebesentzug und Mandatsverlust; Erpressung mit den „unkontrollierbaren“ Folgen eines Abweichens von dem Weg, den man längst nicht mehr kontrolliert. Wollte Deutschland wirklich Führung übernehmen in Europa, müßte es jetzt die Notbremse ziehen und das griechische Rettungsabenteuer beenden. Wer soll den ersten Schritt tun, wenn nicht der Hauptzahler. |