© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/12 16. März 2012

Meldungen

Demokratie kein Patent gegen den Terrorismus

BERLIN. Ein demokratisches System einem gescheiterten Staat aufzuzwingen, kann gesellschaftliche Instabilität durchaus noch verschärfen. Die Erfahrungen in Bosnien, Kosovo, Irak und Afghanistan nähren daher am ehesten Zweifel an der These, daß Demokratie zwangsläufig den sozialen Zusammenhalt befördert. Aidan Hehir (University Westminster) bestreitet dies sogar in seiner Überprüfung des Dogmas westlicher Interventionisten, wonach der Aufbau demokratischer Strukturen Gewalt und Terror austrockne (Die Friedens-Warte, 3-4/2011). Beste Gegenbeispiele, so Hehir, seien Rußland und Indien als die „bevölkerungsreichste Demokratie der Welt“. So lebte der „ethno-nationalistische Terrorismus“ in Rußland erst nach dem Ende seiner Unterdrückung durch das Sowjetregime wieder auf, während die Demokraten in Neu Delhi ihre Territorialkonflikte nicht meistern und darum „fortwährend Terroranschlägen ausgesetzt“ seien. Nicht besser stünde Israels Demokratie wegen der Verhältnisse in Palästina da. „Eindeutige Beziehungen“ zwischen Demokratie und Abwesenheit von Terror bestünden also nicht. (jr) www.friedens-warte.de

 

Erste Sätze

Das Wachstum des Menschen erfolgt nach gewissen Gesetzen, wenngleich es verschiedenen tellurischen, klimatischen, diätischen und pathologischen Einflüssen unterworfen ist.

Paul Frangenheim: Die Krankheiten des Knochensystems im Kindesalter, Stuttgart 1913

 

Historisches Kalenderblatt

20. März 1792: Die Pariser Gesetzgebende Nationalversammlung beschließt, künftig die Todesstrafe einzig mit der Guillotine zu exekutieren. Die anfänglich sporadische Anwendung des „Rasoir national“ steigerte sich bis zum Juli 1794 auf über 30.000mal.

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