© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  13/12 23. März 2012

Lesereinspruch

Unbewußte Macht

Zu: „Es kann jeden treffen“ von Thorsten Hinz (JF 12/12)

Der sonst von mir geschätzte Thorsten Hinz liegt hier voll daneben. Wer aus der „Journaille“ oder aus dem Volk erinnert sich denn an die zitierte Lindauer Rede?

Wirklich allen sind dagegen Christian Wulffs Äußerungen zum Islam gegenwärtig! In der „Verfolgungswut“ bricht hier die Macht des Unbewußten durch und entlarvt auch den trotzigsten Multikulturalisten als empörten Verteidiger der eigenen nationalen Identität gegenüber bedrohlichen Fremdeinflüssen.

Dieser massive Widerstand aus nahezu allen Lagern wäre nie entstanden, wenn Wulff nur zu „einem Störfaktor für die internationale Hochfinanz“ geworden wäre. Diese Materie ist für die meisten Menschen zu kompliziert und undurchschaubar. Nein – der Lobgesang auf den Islam und das Nichtgedenken an die deutschen Opfer ausländischer Gewalt hat die Volksseele zutiefst verunsichert.

Dem zurückgetretenen Bundespräsidenten „politische Harmlosigkeit“ zu unterstellen, verkennt die Wirkung solchen Verhaltens. Es kann eben nicht jeden treffen.

Thomas Kulbe, Berlin

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