© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  14/12 30. März 2012

Meldungen

Friedrich will mit Gauck über 68er reden

Köln. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hat sich zurückhaltend über die positive Wertung der 68er-Generation durch Bundespräsident Joachim Gauck geäußert. „Über die 68er müssen wir nochmal reden“, sagte er dem Kölner Stadt-Anzeiger mit Blick auf Gaucks Antrittsrede vor Bundestag und Bundesrat in der vergangenen Woche. Darin hatte Gauck über die 68er-Generation gesagt, diese habe trotz aller Irrwege die historische Schuld der NS-Zeit ins kollektive Bewußtsein gerückt. Insgesamt bezeichnete Friedrich die Rede des Bundespräsidenten als „sehr schön“. Gauck habe ihm aus der Seele gesprochen. (ms)

 

Frauenquote: Schröder bekräftigt Ablehnung

Hamburg. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat den Vorstoß von EU-Justizkommissarin Viviane Reding für eine 40prozentige Frauenquote in Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen abgelehnt (Kommentar Seite 2). Die Bundesregierung werde sich von Brüssel keine Quote vorschreiben lassen, sagte Schröder im Spiegel in einem Streitgespräch mit Reding. Den Weg für mehr Frauen in Führungspositionen müsse jedes Land für sich selbst finden. „Die Quote ist ein Instrument von gestern, ihr liegt ein kollektivistisches Denken zugrunde“, sagte Schröder. Oberflächlich betrachtet könne eine Quote Gerechtigkeit simulieren, aber für einzelne verschärfe sie eher die Ungerechtigkeiten, als sie zu beheben. Zwar könnten einige Frauen durch eine solche Regelung profitieren, aber das seien meist Frauen, die keine familiären Verpflichtungen hätten. Unterdessen berichtete die Rheinische Post unter Berufung auf ein internes Papier des Auswärtigen Amts, daß sich deutsche Unternehmen möglicherweise nicht mehr an Ausschreibungen in Spanien und Frankreich beteiligen dürfen, weil sie die dortigen per Gesetz vorgeschriebenen Quoten nicht erfüllen. (krk)

 

Zustrom von Zigeunern vom Balkan hält an

BERLIN. Der Zustrom von Zigeunern aus dem ehemaligen Jugoslawien nach Deutschland hält an. Nach Angaben der Bundesregierung stieg die Zahl der Roma, die Asyl in Deutschland beantragt haben, seit 2009 um mehr als 1.000 Prozent. Dies geht aus der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor. Während 2009 noch 951 Zigeuner aus Mazedonien, Serbien, Bosnien und Montenegro Asyl in beantragten, stieg deren Zahl 2010 auf mehr als 9.800. Im vergangenen Jahr stellten rund 8.390 Personen aus dieser Region einen Antrag. Insgesamt waren 90 Prozent der Antragsteller aus diesen Ländern Zigeuner. Seit 2009 steigt der Anteil der Roma dabei kontinuierlich an. Die Rückführung abgelehnter Asylbewerber vom Balkan stelle sich als schwierig dar, teilte die Bundesregierung mit. (ho)

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