© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  15/12 06. April 2012

Meldungen

Tiroler FPÖ verteidigt umstrittenes Plakat

innsbruck. Der Vorsitzende der Tiroler FPÖ, Gerald Hauser, hat die Plakatkampagne seiner Partei zur Innsbrucker Gemeinderatswahl verteidigt. Die Aussage „Heimatliebe statt Marokkaner-Diebe“ sei ein Fingerzeig auf das Problem der kriminellen Marokkanerszene, heißt es in einer Erklärung. Diese sei der Inbegriff der Drogenkriminalität in Innsbruck schlechthin, und die FPÖ spreche dieses Problem an. „Wir wollen keine Drogendealer im Land, die unseren Kindern und Jugendlichen Suchtgift verkaufen und ihr kriminelles Geschäft betreiben, möglicherweise unter dem Deckmantel Asyl“, sagte Hauser. Gegenüber der Nachrichtenagentur APA wies er zudem die zuvor aus Marokko geäußerte Kritik an den Wahlplakaten zurück: „Ich lade Marokko höflich ein, seine Kriminellen zurückzunehmen.“ Der afrikanische Staat hatte zuvor mit juristischen Konsequenzen wegen der Kampagne gedroht. (krk)

 

Doktoraffäre: Ungarns Staatschef nimmt Hut

BUDAPEST. Der ungarische Staatspräsident Pál Schmitt hat nach einer Plagiatsaffäre um seine Doktorarbeit von 1992 am Montag sein Amt niedergelegt. Der Angehörige der rechtskonservativen Regierungspartei Fidesz erklärte im Parlament, es sei seine verfassungsgemäße Aufgabe als Staatspräsident, „die Einheit der ungarischen Nation“ zu verkörpern. Durch die Skandalisierung seiner Promotionsschrift über die Geschichte der Olympischen Spiele der Neuzeit sei er indes „ein Symbol der Spaltung geworden“, weswegen er sich zum Rücktritt verpflichtet fühle. Die Budapester Semmelweis-Universität erkannte ihn zuvor den Doktortitel ab, nachdem sich die im Januar bekanntgewordenen Plagiatsvorwürfe erhärtet hatten. Schmitt galt als treuer Gefolgsmann des Regierungschefs Viktor Orbán. (nw)

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