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© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 15/12 06. April 2012
Hoffnung mit Tempoeffekt ROSTOCK. Nicht 1,4, sondern 1,6 Kinder pro Frau werden in Deutschland geboren. Das ergaben zwei unabhängige Studien des Rostocker Max-Planck-Instituts für demographische Forschung sowie des Vienna Institute of Demography und des Statistischen Bundesamts in Wiesbaden (Demographische Forschung, 1/2012). Zwischen „tempobereinigter“ und „konventioneller zusammengefaßter Geburtenziffer“ ist nämlich eine Differenz entstanden, die jeder nachvollziehen kann, der die vielen grauen Schläfen der Eltern von Einschulkindern beobachtet. Da heutige Frauen wesentlich später Kinder bekommen als ihre Mütter, werden temporär weniger Geburten verzeichnet. Sobald die Frauen die Geburten in einem höheren Alter nachholen (Tempoeffekt), steigt die zusammengefaßte Geburtenziffer wieder an. Interessant ist, daß sich Türkinnen der zweiten Generation in Deutschland im Gebärverhalten weit schneller anpassen (1,3 Geburten) als in westeuropäischen Staaten (2,0 Geburten), wie die Soziologin Nadja Milewski nachweist. |