© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  16/12 13. April 2012

Lesereinspruch

Kein richtiger Schritt

Zu: „Ein richtiger Schritt“ von Markus Brandstetter (JF 14/12)

Die Rentenversicherungspflicht für Selbständige soll ein „richtiger Schritt“ sein? Nein, es ist nur ein weiterer Versuch, das marode System der gesetzlichen Rentenversicherung am Leben zu erhalten.

Dies geschieht auf zweierlei Wegen: Zum einen sollen weitere Beitragszahler (zwangs-)rekrutiert werden, zum anderen soll der lobbystarken Versicherungswirtschaft, hier insbesondere den Anbietern der zum Ladenhüter verkommenen Kapitallebensversicherung, ein weiterer Mittelzufluß gesichert werden. Die Beiträge der Versicherten wurden schließlich seit Jahrzehnten in den ach so sicheren Staatsanleihen angelegt, die nun erstmals als teilweiser Ausfall zu Buche schlagen und die vollmundig angekündigten Renditen damit unerreichbar werden lassen.

Und mitnichten werden die Selbständigen die freie Wahl haben, wem sie ihre Zwangsbeiträge anvertrauen. Irgend jemand muß schließlich die bei den in naher Zukunft anstehenden Umschuldungen der Club-Med-Staaten auf den Finanzmarkt strebenden Anleihen kaufen.

Dirk Neumann, Hagen/Holstein

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