© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  20/12 11. Mai 2012

Meldungen

Grass-Gedicht: Hochhuth verläßt Berliner Akademie

BERLIN. Der Dramatiker und Schriftsteller Rolf Hochhuth will wegen des Streits über das israelkritische Gedicht von Günter Grass „Was gesagt werden muß“ (JF 17/12) aus der Berliner Akademie der Künste austreten. „Ich weigere mich, zwischen Antisemiten zu sitzen“, begründete der 81jährige vergangenen Sonntag in einem offenen Brief seinen Schritt. Anlaß ist offenbar eine Diskussion auf der Frühjahrstagung der Akademie, die nach Ansicht von Hochhuth „einseitig zugunsten Irans und der Palästinenser auf Kosten Israels“ verlaufen sei. Er sei bei seinen Fragen ständig unterbrochen und „niedergeschrien“ worden. Das Gedicht von Grass, schreibt Hochhuth in seinem Brief, hätte „sehr gern – der 1946 in Nürnberg gehängte – Julius Streicher in seinem Stürmer gedruckt“. Der für weitere drei Jahre wiedergewählte Akademiepräsident Klaus Staeck (74) erklärte, er bedauere die Absicht von Hochhuth. Zugleich zeigte er sich verärgert über den „verrückten“ Antisemitismus-Vorwurf. (tha)

 

Auszeichnung für Verdienste um Sprache

WIESBADEN. Für ihre „hervorragenden Verdienste um die Sprache und Sprechkultur“ sind die Journalisten Marietta Slomka, Moderatorin des ZDF-heute-journals, und Stefan Niggemeier, Internetblogger und Spiegel-Autor, von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) ausgezeichnet worden. Marietta Slomka (43) erhielt den undotierten Medienpreis für Sprachkultur in der Sparte Fernsehen vergangenen Samstag in Wiesbaden für „ihre klare Sprache – diese schaffe Nähe zum Zuschauer und halte aber zugleich journalistische Distanz zu den Themen“, wie die Jury ihre Entscheidung begründete. Mit Stefan Niggemeier (42) bekam in der Sparte Presse/Neue Medien zum ersten Mal ein Online-Journalist die Auszeichnung. Mit dem Medienpreis für Sprachkultur werden Personen ausgezeichnet, die in ihren sprachlichen Äußerungen ein großes Gespür für die vielfältigen Möglichkeiten der deutschen Sprache bewiesen haben. (tha)

 

Rolf Sauerzapf feierte 75. Geburtstag

KASSEL. Er ist ein theologisch konservativer Lutheraner, Preuße aus Überzeugung und Württemberger von Geburt: Kirchenrat Rolf Sauerzapf. Der frühere Grenzschutzdekan vollendete am 2. Mai sein 75. Lebensjahr. Der gebürtige Stuttgarter studierte Theologie und Geschichte und leitete von 1979 bis 2000 die Seelsorge für rund 40.000 Angehörige des Bundesgrenzschutzes. Zuvor war er sechs Jahre lang für die geistliche Betreuung der Anti-Terror-Einheit GSG 9 zuständig. Seit 2004 ist Sauerzapf Vorsitzender der „Hilfsaktion Märtyrerkirche“, die sich um verfolgte Christen in kommunistischen und islamischen Ländern kümmert. Er ist Mitglied in der Theologischen Kommission der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften und Mitherausgeber der Zeitschrift Diakrisis, die von der Konferenz herausgegeben wird. Daneben ist er Vorsitzender des Preußeninstituts, das sich für die Förderung der preußischen Staatsauffassung und eines deutschen Geschichts- und Kulturbewußtseins einsetzt. Zudem gehört er dem Stiftungsrat der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung (FKBF) an. Auf die Frage, was er verändern möchte, antwortete Sauerzapf dieser Zeitung (JF 45/06), für die er auch gelegentlich schreibt: „Die Vergeßlichkeit gegenüber dem, was Deutsche positiv der Welt gegeben haben.“ (idea/JF)

 

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