© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  21/12 18. Mai 2012

Meldungen

Schweden: Schlag gegen „ethnische“ Banden

SÖDERTÄLJE. In dem mittelschwedischen Industriestädtchen Södertälje, seit Jahren auch unter dem Namen „Little Bagdad“ in den Schlagzeilen, ist den Sicherheitskräften ein wichtiger Schlag gegen die organisierte Kriminalität gelungen. Seit der Festnahme von 17 mutmaßlichen Bandenmitgliedern hat die Schwerstkriminalität in der südlich von Stockholm gelegenen Stadt, Angaben von Sveriges Radio zufolge, „markant nachgelassen“. Seit Jahren hatte das sogenannte Södertälje-Netzwerk, laut Anders Göransson, von der örtlichen Polizei, ein Netz in sich „geschlossener ethnischer Gruppen“, die 80.000-Einwohner, von denen über 40 Prozent einen Migrationshintergrund haben, mittels Mord, Erpressung, schweren Gewalt- und Drogendelikten, Entführungen und Einbrüchen in Atem gehalten. Ein gut funktionierendes System der Einschüchterung hatte die Polizei bei ihrer Ermittlungsarbeit erheblich behindert. Der Begriff „Little Bagdad“ rührt daher, daß die schwedische Kleinstadt infolge des Irakkrieges mehr irakische Flüchtlinge aufgenommen hat als die USA. (ctw)

 

Linksrextremist fordert Marine Le Pen heraus

HÉNIN-BEAUMONT. Bei der Wahl zur französischen Nationalversammlung am 10. und 17. Juni wird es in dem östlich von Calais gelegenen Wahlkreis Hénin-Beaumont zu einem Aufeinandertreffen zwischen der Front National-Vorsitzenden Marine Le Pen und dem linksextremen Front-de-Gauche-Chef Jean-Luc Mélenchon kommen. Mélenchon hatte am Samstag angekündigt, den als Hochburg der Rechtspartei geltenden Wahlkreis nicht dem Front National überlassen zu wollen, weshalb er persönlich dort antreten werde. Marine Le Pen hatte in dem Wahlkreis bereits zweimal kandidiert, war aber aufgrund des in Frankreich geltenden Mehrheitswahlrechts nicht ins Parlament gekommen. Aufgrund ihres guten Ergebnisses bei der Präsidentschaftswahl werden ihr diesmal jedoch gute Chancen für einen Einzug nachgesagt. Während es für Mélenchon darum gehe, ob die Wähler den arbeitenden Araber oder den „abzockenden“ Manager aus den örtlichen Unternehmen vertreiben wollen, sieht sich Le Pen angesichts der Tatsache, daß sie bei der Präsidentenwahl in ihrem Wahlkreis doppelt so viele Stimmen holte wie Mélenchon als sichere Siegerin. (ro)

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