© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  22/12 25. Mai 2012

Aufgeschnappt
Erkenne sie an ihren Zeichen
Matthias Bäkermann

Am 26. Mai organisieren Gruppen vom linksextremistischen Narrensaum in Nürnberg ihr „Antifa-Fight-Back-Festival“ – vorneweg die „Radikale Linke, das Projekt revolutionärer Organisierung“. Obwohl laut diesen gewaltaffinen Revoluzzern das verhaßte „System keine Fehler hat, sondern der Fehler ist“, den es „von der Wurzel her“ zu beseitigen gelte, nutzt man dennoch gern die vom Nürnberger Amt für Kultur und Freizeit finanzierten Räumlichkeiten des „Kulturzentrums Desi“. Für 17 Euro Eintritt darf man sich dort dem Lärm von Musik-Kapellen aussetzen, die Namen wie „Oi Polloi“ oder „SS kaliert“ tragen und die das Haßgegröle auch der verrufensten Neonazi-Band in höchst gekonnter Manier imitieren.

Da zivilgesellschaftliche Kräfte in Franken daran wenig Anstoß nahmen, sah sich Sebastian Schmaus veranlaßt, gegen die Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen Strafanzeige (Paragraph 86a StGB) zu stellen, denn von allen Werbeplakaten prankten SS-Runen des Bandnamens, für den die antideutsche Krawalltruppe „SS kaliert“ 2009 auch schon einmal zu 3.300 Euro Geldstrafe verurteilt wurde. Besonders ärgerlich dürfte wohl für die Angezeigten sein, daß mit Schmaus ausgerechnet ein Mitglied der verhaßten NPD-nahen Ratsfraktion „Bürgerinitiative Ausländerstopp“ tätig wurde – aber die sind in dieser pikanten Thematik eben äußerst sensibilisiert.

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen