© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/12 15. Juni 2012

Zitate

„Wir, die Deutschen von heute, glauben, freier zu sein als alle Generationen vor uns, in gewisser Hinsicht stimmt das auch. Wir dürfen unsere Regierungen kritisieren, die meisten leiden nicht unter materieller Not, wir leben lang und haben einige Krankheiten besiegt. Wenn wir unsere Sexualität jenseits der heterosexuellen Monogamie entfalten möchten, dann geht das. Gleichzeitig aber stand noch nie eine Gesellschaft, die keine Diktatur ist, so sehr unter Kontrolle.“

Harald Martenstein, Autor und Aphoristiker, in der „Zeit“ vom 6. Juni 2012

 

 

„Wir werden unseren Wohlstand nicht halten, wenn wir uns gegenseitig nur Lieder vorsingen, die Haare schneiden oder Kreditrisiken verkaufen.“

Jürgen Vormann, Chef des Industrieparkbetreibers Infraserv, im „Höchster Kreisblatt“ vom 8. Juni 2012

 

 

„Die Idee der Gleichheit, konsequent zu Ende gedacht, führt ins Verderben. In Zeiten der politischen Korrektheit bedeutet ‘diskriminieren’ nicht unterscheiden, sondern benachteiligen und herabsetzen. Die Vorstellung, man könnte das politische, wirtschaftliche und kulturelle Leben der Finnen mit dem der Spanier synchronisieren und das der Portugiesen und der Polen auf einen Nenner bringen, konnte nur von Bürokraten ausgedacht werden. Nicht nur Individuen, auch Ethnien haben einen Charakter. Man wird unter Juden mehr begabte Schachspieler als Gewichtheber finden; unter den Deutschen mehr Grübler und Schwerdenker als unter den Italienern.“

Henryk M. Broder, Publizist, in der „Welt“ vom 9. Juni 2012

 

 

„Legendenbildung dient politischen Zwecken. Das gilt auch für die zählebige Behauptung, eine wirkliche Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Diktatur habe erst in der Bundesrepublik Deutschland mit der Studentenbewegung Ende der sechziger Jahre begonnen; (...) Diese Behauptung geht auf die Studentenbewegung selbst zurück und diente damals der neomarxistischen Kritik an der ‘faschistoiden’ Verfassungs-, Rechts-, Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung der Bundesrepublik.“

Horst Möller, ehemaliger Leiter des Instituts für Zeitgeschichte, in der „FAZ“ vom 9. Juni 2012

 

 

„Nicht jeder, der über ein Zurück zu Deutschland oder deutsche Tugenden nachdenkt, ist rechts – aber wir müssen sehr vorsichtig sein, hier nicht mit Ressentiments zu spielen. Es gibt eine Alternative, die das, was in Deutschland erreicht worden ist, nicht ad acta legt, sondern dafür sorgt, daß es sich in und mit Europa produktiv entfalten kann.“

Susanne Baer, Bundesverfassungsrichterin, im Internetmagazin „The European“ am 11. Juni 2012

 

 

„Ich finde es schwer erträglich, daß irgendwelche Kaffeehausintellektuellen in der Welt den Einsatz von Soldaten fordern, ohne je darüber Rechenschaft ablegen zu müssen, was das bedeutet. (...) Aus rein menschenrechtlichem Engagement kann man keine Militäreinsätze durchführen.“

Thomas de Maizière, Verteidigungsminister (CDU), in der „taz“ vom 11. Juni 2012

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