© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/12 15. Juni 2012 Meldungen Dänemark: Parlament für kirchliche Homo-Ehe KOPENHAGEN. Mit 85 zu 24 Stimmen, bei zwei Enthaltungen, hat sich das dänische Parlament für die umstrittene kirchliche Hochzeit gleichgeschlechtlicher Paare ausgesprochen. Gegen die Einführung votierten lediglich die 22 Abgeordneten der rechtsnationalen Dänischen Volkspartei. Deren Abgeordnete Marie Krarup kritisierte anschließend die Verwässerung des Begriffs Ehe und beklagte das Ende einer „1.000jährigen Tradition“. Dagegen freute sich die sozialdemokratische Premierministerin Helle Thorning-Schmidt über die „historische Entscheidung“. Bereits ab dem 15. Juni können demnach schwule und lesbische Paare kirchlich getraut werden. Pfarrern, die die neue Gesetzgebung nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können, ist es freigestellt, die Zeremonie abzuhalten. Einer Umfrage der Berlingske Research zufolge lehnen fast ein Drittel der Pfarrer die kirchliche Homo-Ehe ab. (ctw)
Südtirol lehnt italienische Hymne ab BOZEN. Der Südtiroler Landtag hat sich gegen den „Hymnenzwang“ an Schulen ausgesprochen. Ein entsprechender Antrag der oppositionellen Süd-Tiroler Freiheit wurde mit 25 Stimmen bei drei Enthaltungen und zwei Gegenstimmen angenommen. Zuvor hatte das Parlament in Rom den Südtirolern zugestanden, selbst zu entscheiden, ob Schüler die italienische Nationalhymne lernen müssen. Den Vorschlag, die Hymne nur für italienische Kinder in der autonomen Region zur Pflicht zu machen, lehnten die Südtiroler Freiheitlichen mit dem Argument ab, dessen gewaltverherrlichender Text habe an Schulen generell nichts zu suchen. Alessandro Urzi von der Futuro e Libertà per l’Italia (FLI) kritisierte dagegen, mit dieser Entscheidung sende Südtirol ein feindliches Signal vor dem geplanten Besuch des italienischen Staatspräsidenten Napolitano aus. (ho)
Israel will 60.000 Asylanten abschieben JERUSALEM. Israel hat die Ausweisung von 60.000 illegal im Land lebenden Ausländern angekündigt. Bereits Anfang der Woche wurden die ersten 100 Personen in den Südsudan abgeschoben. Israels Innenminister, Eli Yishai, begründete das Vorgehen mit der starken Belastung durch die zumeist aus Afrika stammenden Einwanderer. „Ich handle nicht aus Haß gegen Fremde, sondern aus Liebe zu meinem Volk, und um das Heimatland zu retten“, sagte er Radio Israel. Kritik kam dagegen von Menschenrechtsgruppen. Die Pläne seien eine „Schande“, betonte Orit Marom von der Organisation für Flüchtlinge und Asylsuchende. Klagen gegen die Ausweisung waren von den zuständigen Gerichten abgelehnt worden. Die Regierung in Tel Aviv bietet jedem Illegalen, der freiwillig das Land verläßt, bis zu 1.000 Dollar Starthilfe. (ho) |