© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/12 15. Juni 2012

Meldungen

Rente: „Kapitaldeckung ist keine Problemlösung“

Stuttgart. Die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG) hat vor Illusionen bei privaten Renten gewarnt. „Kapitaldeckung ist keine Lösung für den demographischen Wandel. Immer muß die mittlere, arbeitende Generation für die Renten der Alten aufkommen“, schrieb SRzG-Sprecher Wolfgang Gründinger im Focus. Eine Volkswirtschaft könne nicht für spätere Zeiten ansparen: „Alle Erträge – auch die, die den privaten Sparern als Zinsen zufließen – müssen immer von den Erwerbstätigen erwirtschaftet werden.“ Die Rente sei ein Umverteilungssystem, „egal ob man den Staat oder Versicherungskonzerne dazwischenschaltet“, so Gründinger. Wenn die ältere Generation in Rente gehe und dann ihr Vermögen entspare, treffe sie auf eine kleinere Generation von Käufern – „damit schmelzen die Renditen“ (asset meltdown). Das Problem könne nur bei einer Kapitalanlage im Ausland umgangen werden. „Ob wir unsere Altersvorsorge aber anderen Ländern anvertrauen wollen, sollten wir spätestens seit der Banken- und Euro-Krise gründlich überdenken“, warnte der SRzG-Sprecher. (fis)

 

„Es rollt ein Kosten-Tsunami auf uns zu“

DÜSSELDORF. Der Chef der Monopolkommission, Justus Haucap, hat vor steigenden Stromkosten durch das Erneuerbare-Ener­gien-Gesetz (EEG) gewarnt. Die Umlage für den Ökostrom könne von 3,5 auf 5,3 Cent je Kilowattstunde steigen. „Selbst wenn es beim heutigen Satz bliebe, rollt ein Kosten-Tsunami auf uns zu. Allein die bisherigen Zusagen belaufen sich ja schon auf mehr als hundert Milliarden Euro“, erklärte der VWL-Professor von der Uni Düsseldorf in der FAZ. „Es gibt kein Grundrecht auf Überkompensation und Extraprofite für die Solarindustrie. In einem ersten Schritt müßte man das ganze Thema entpolitisieren und die Festsetzung der Einspeisevergütung der Bundesnetzagentur überlassen.“ Statt der EEG-Einspeisevergütung plädiert Haucap für eine Ökoquote: „Jeder Stromversorger würde verpflichtet, einen bestimmten Anteil Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Dann würde er automatisch dort einkaufen, wo es am günstigsten ist.“ (fis)

 

Zahl der Woche

42.241 Bürger haben sich seit Juli 2011 beim Bundesfreiwilligendienst verpflichtet. 36 Prozent unterschrieben für weniger als ein Jahr, 48 Prozent für ein Jahr und 16 Prozent für mehr als ein Jahr. 28.274 waren unter 27 Jahre, 11.629 zwischen 27 und 60 und 2.338 über 60. (Quelle: Bundesregierung)

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