© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  25/12 15. Juni 2012

Leserbriefe

Zu: „Demokratie als Ernstfall“ von Dieter Stein, JF 24/12

Offensive längst abgeblasen

Als Ihr Abonnent muß ich gestehen, daß mir die Lektüre Ihrer Zeitung jedesmal Ärger und Schmerzen bereitet. Ärger deswegen, weil hier zwar in dankenswerterweise befreiend „politisch unkorrekt“ über das berichtet wird, was in anderen Publikationen verschwiegen, subjektiv dargestellt oder verdreht wird. Die Gewißheit, daß sich an all den beklagenswerten Zuständen dank des Meinungsmonopols der linkslastigen öffentlich-rechtlichen Medien nichts ändern wird, ist bedrückend.

Ich als „der kleine Mann auf der Straße“ kann mich nicht wirksam artikulieren. Wie erdrückend und deprimierend die Meinungsmacht des öffentlich-rechtlichen Fernsehens ist, habe ich seinerzeit als Wahlkämpfer im „Bund Freier Bürger – Offensive für Deutschland“ bitter erfahren müssen, als mit völlig verzerrten Berichten gegen diese Partei Stimmung gemacht wurde und folglich das Ergebnis bei der Bundestagswahl niederschmetternd ausfiel.

Johann Adam, Hambühren

 

 

Zu: „Wenn der deutsche Schutzmann ein Türke ist“ von Stefan Hug, JF 24/12 & „Viel Lärm um nichts“ von Michael Martin, JF 22/12

Deutsche Sprache ist entbehrlich

Ich wohne in einem Hamburger Stadtteil mit 50.000 Einwohnern, davon 60 Prozent Migranten. Ein zugewanderter Türke braucht heute keine deutsche Sprache lernen, weil in den Geschäften, Märkten, der Sparkasse, dem Ärztezentrum etc. Türken arbeiten. Die Förderung der Parallelgesellschaft bedeutet den Rückzug der deutschen Kultur. Denn keiner dieser Zuwanderer interessiert sich für die deutsche Kultur, Geschichte und Demokratie. Ihr Ziel ist es, den Wohlstand mit Hartz-IV-Zahlungen zu genießen. Beredter Ausdruck hierfür war auch der Zensus 2011, als ich für das Statistische Amt Hamburgs tätig war. Bei vielen Migrantenfamilien mußten die Kinder antworten, weil die Eltern kein Deutsch sprachen. Auffällig wurde eine Araber mit deutschem Paß. Nach Pöbeleien und Drohungen verließ ich die Wohnung und informierte die Behörde.

Raimund Winckler, Hamburg

 

 

Zum Schwerpunktthema: „Der Öko-Bluff“, JF 23/12

Von der Markt- zur Planwirtschaft

Daß die überstürzte Energiewende zu einer Art Plan- und Zwangswirtschaft und damit zu einer Spirale einander bedingender Subventionen und Strompreissteigerungen führen würde, war abzusehen. Letzteres bringt naturgemäß die stromintensiven Industrien in Deutschland in große Schwierigkeiten. Zu Recht wurde die Gefahr einer Deindustrialisierung Deutschlands erkannt und entschieden, diese Industrien nicht mit den Stromverteuerungen zu belasten, sie also zu Lasten der normalen Stromverbraucher zu subventionieren.

Auch die Gebäudesanierung, ein zentraler Punkt der geplanten Energiewende, wird nur durch umfangreiche Subventionsmaßnahmen zu realisieren sein, wiederum von den Steuerzahlern zu bezahlen. Die überstürzte Energiewende, der panische Ausstieg aus der Verlängerung der Restlaufzeiten der Kernkraftwerke, führen zu einer Spirale ständig neuer staatlicher Regulierungseingriffe, bei denen die Bürger am Ende die Rechnung bezahlen. Wir sind auf dem Wege von einer hocheffizienten sozialen Marktwirtschaft hin zu einer staatlichen Lenkungs-, sprich Planwirtschaft mit allen bekannten Nachteilen.

Jürgen Rexer, Schnaittach

 

Es erinnert an den „Endsieg“

Im Zweiten Weltkrieg hatten die alliierten Bomberflotten unsere Städte kurz und klein gebombt, aber sie erstanden dank der Aufbauarbeit unserer Bevölkerung neu aus Schutt und Trümmern. Jetzt, da Kanzlerin Merkel die Energiewende zur Chefsache erklärt hat, werden unsere Städte zwar nicht zerstört, aber die Verspargelung unserer Kulturlandschaften – immer größer, immer höher – wird furchterregende Ausmaße annehmen nach dem Motto: Räder müssen sich drehen für den Sieg von Merkels Energiewende.

Vor 70 Jahren – ich habe es selbst erlebt – war es lebensgefährlich, an Hitlers „Endsieg“ zu zweifeln. Wer heute aus der Beraterclique der Bundesregierung den Mut aufbrächte, am Sieg beziehungsweise am Gelingen der Energiewende zu zweifeln, würde dagegen zwar nicht sein Leben, dafür aber seinen hochdotierten Posten los. Obwohl es auch dort noch Leute geben müßte, die sich aus dem Physikunterricht an den Zusammenhang von Spannung, Frequenz, Arbeit und Leistung erinnern.

Rudolf Eberhart, Burgdorf

 

 

Zu: „Nur einig stark“ von Michael Paulwitz, JF 23/12

Trotzdem stolz auf Burschen

Die inneren Querelen der Deutschen Burschenschaft machen mich sehr betroffen. Bin ich doch, beseelt von ihrem bisherigen kämpferischen Geist, auch heute noch stolz, dieser Gemeinschaft anzugehören. Vor allem seit 1968 sehen sich die Burschenschaften ständiger und meist die Regeln der Fairneß mißachtender Kritik der politischen Linken an den Universitäten und nicht nur dort ausgesetzt.

Doch allen Widernissen und Anfeindungen zum Trotz setzte sich die Burschenschaft historisch redlich und in ehrlicher Weise auch mit den politischen und gesellschaftlichen Tabuthemen auseinander. Der Aufbruch nach Deutschland, der „verspäteten Nation“, war nicht zuletzt ihr Verdienst, und ihre Grundsätze und Beschlüsse des 18. Oktober 1817 fanden Eingang in die Frankfurter Paulskirchenverfassung von 1848, die Weimarer Verfassung von 1919 und das Bonner Grundgesetz von 1949. Prof.

Dr. Konrad Zimmer, Königsberg in Franken

 

 

Zu: „Es gibt viele Deserteure unter uns“ von Sverre Schacht, JF 23/12

Angriff auf Schinkels Figuren

Denkmäler für die Gefallenen beider Weltkriege werden aus unterschiedlichen, interessengebundenen Gesichtswinkeln betrachtet. Vorherrschend heutzutage ist die pazifistische Sicht, die nur die Trauer und den Soldatentod als sinnloses Opfer im Blick hat. Demgegenüber erfaßt die patriotische Sicht den Soldatentod als bewußte Hingabe des Lebens, als Opfertod für das Vaterland. Beide Sichtweisen sind zu respektieren – aber nicht die Absichten derjenigen, die ihre Deutung von Gefallenendenkmälern als kriegsverherrlichend durchsetzen wollen, indem sie deren Beseitigung oder Umwidmung betreiben. Läßt man sie in Hamburg gewähren, vergreifen sich ihresgleichen womöglich in Berlin an Schinkels Figurengruppe auf der Schloßbrücke, wird doch dort ein in der Schlacht gefallener Jüngling – so die Formulierung von Günter de Bruyn – von Göttinnen „hinauf zum Olymp getragen, in die Unsterblichkeit“.

Günter Wegner, Schwerin

 

 

Zu: „Parteien, Verbände, Personen: Deutscher Bundeswehrverband“, JF 23/12

Versprechen oder Verbrechen?

Verteidigungsminister Scharping hatte einst eine „schnelle und unbürokratische Entschädigung“ der radargeschädigten Soldaten versprochen. Heute, fünf Minister und 15 Jahre später, gibt es schon eine Stiftung dafür. Alle Achtung!

Eberhard Koenig, Baiern

 

 

Zu: „‘Der Sparer wird rasiert’“ von Paul Rosen, JF 23/12

Parallele zu Kaiser Wilhelm II.

Die Parallelen zwischen dem letzten deutschen Kaiser Wilhelm II. und Bundeskanzlerin Angela Merkel sind bemerkenswert. Beide Staatslenker versuchten im zeitlichen Abstand von fast 100 Jahren mit guter Absicht und ganz viel Naivität die Ruhe und die Ordnung in Europa wiederherzustellen. Beide bedienten sich dem Instrument der einseitigen Versprechen gegenüber anderen Staaten, die jeweils im vorauseilenden Gehorsam – ohne eigene Not – abgegeben wurden. Angela Merkel läuft Gefahr, durch ihre Beistandsverpflichtungen gegenüber den Mittelmeerländern zur tragischen Deutschen des 21. Jahrhunderts zu werden, so wie Wilhelm II. es im 20. Jahrhundert war.

Statt Kriege zu verhindern, führte der letzte Kaiser Deutschland und Europa in einen verheerenden Weltkrieg. Angela Merkel startet mit dem ESM den finanziellen Angriffskrieg gegen die in Deutschland hochgeachtete Geldwertstabilität, um Europa zu retten. So wie ein Brand nicht mit Benzin gelöscht werden kann, so kann die Struktur- und Verschuldungskrise der Mittelmeerländer aber auch mit vielen weiteren Hunderten von Milliarden jährlich nicht beseitigt werden. Immer mehr Wissenschaftler erkennen, daß die Euro-Zone mehrere Währungen braucht. Läßt sich der ESM noch stoppen?

Rainer Kuczewski, Oldenburg

 

 

Zu: „Pankraz, Richard Katz und die städtische Landlust“, JF 23/12

Ein großer Unangepaßter

Pankraz, dem wir viel zu verdanken haben, hat sich hier mit Richard Katz und seiner Grünen Post aus den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts befaßt und in Erfolg und Ausrichtung Parallelen zur Landlust gezogen. Ich erinnere mich an eine Situation vor 40 Jahren, in der mir Katz’ Gedanken erstmals in Form eines unter Glas gelegten Zitates in Helmut Markworts Büro begegneten und das bei ihm, in immer wieder neuen Gebäuden und Räumen, bis heute zu finden ist. Es geht um einen Menschen, der den Frieden seiner Seele und die Gesundheit seines Leibes für ein Blatt, das ihm nicht gehörte, und Leser, die er nicht kannte, opferte. Markwort erläuterte mir dazu, es sei dies ein Satz aus dem Roman „Leid in der Stadt“. Durch diesen Hinweis neugierig geworden, erstand ich antiquarisch dieses und im Lauf der Zeit auch andere Bücher von Richard Katz. Man kann ihn einen großen Unangepaßten nennen. Inmitten der Wirtschaftswunder-Jahre schrieb er „Drei Gesichter Luzifers. Lärm, Maschine, Geschäft“. Nicht zu vergessen: „Die Weltreise in der Johannisnacht“ und „Wandernde Welt“ sowie „Peter Hills schwerster Fall“ und „Allerhand aus fernem Land“.

Manfred Brunner, München

 

 

Zu: „Letzte Warnung“ von Michael Paulwitz, JF 22/12

Wieder eine Riesendummheit

Wir hatten 1941 als Deutschlehrer einen Dr. phil., einen Deutschnationalen. Zu der Zeit wurde in der Presse über Winston Churchill mit ihn lächerlich machenden Karikaturen berichtet. Daher malte einer von uns vor der Deutschstunde ein entsprechendes Bild an die Wandtafel. Unser Doktor betrachtete das Werk und sagte uns dann: „Mit so etwas gewinnt man keine Kriege.“ Und weiter: „Die Deutschen sind ein liebenswertes Volk, aber politisch dumm.“ – Daran mußte ich jetzt denken, als ich mit Bauchschmerzen die „letzte Warnung“ las. Wir Deutsche sind schon wieder dabei, eine Riesendummheit zu machen.

Hans-Bernhard Zill, St. Peter-Ording

 

Deutschland fehlen 21 Stimmen

Daß die ganze EU untergehe, wenn wir Griechenland und somit den Euro nicht unterstützen, wird verständlicherweise von all den Staaten wie ein Mantra heruntergeleiert, die sich ihrerseits schon bald in ähnlicher Lage sehen. Dabei ist Deutschland selbst ein hochverschuldetes Land. Die EU besteht aus 27 Mitgliedern, 17 davon gehören der Euro-Zone an. Von diesen sind bislang vier (Niederlande, Finnland, Österreich, Slowakei) für eine harte Haltung gegenüber Griechenland. Zusammen mit den zehn Nicht-Euro-Ländern ergäbe das ein Verhältnis von 14:13. Gemessen an den Stimmenanteilen im EU-Rat, lautet das Ergebnis 169:137. Wenn sich auch Deutschland für die harte Haltung entschlösse, wäre es ein Verhältnis von 15:12 respektive 198:108. Abgesehen davon stünden der Bundesrepublik Deutschland aufgrund der Einwohnerzahl eigentlich 50 – statt 29 – Stimmen zu.

Erich Zimmermann, Lohmar

 

 

Zur Meldung: „Wehrmachtsjustiz nicht zwangsläufig Unrecht“, JF 22/12

Langlebige falsche Urteile

Die Bezeichnung „Wehrmachtsrichter“ rangiert heute im untersten Bereich einer Reputationsskala. Auch das Bundesverwaltungsgericht hat diese Lesart mit seiner, gleichwohl differenzierten Feststellung, daß „bei aller Perversion der Rechtsordnung eine Minderheit der Wehrmachtsrichter bestrebt gewesen sei, Unrecht zu vermeiden“, im Kern übernommen. Doch dieses Urteil deckt sich nicht mit den Aussagen von Zeitzeugen. So schreibt der aus der Wehrmacht wegen seines Eintretens für seinen katholischen Glauben ausgestoßene Generalleutnant Theodor Groppe (1882–1973) in seinen Erinnerungen („Ein Kampf um Recht und Sitte“, Trier 1959, S. 39f.) in diametralem Widerspruch zum BVG über die Wehrmachtsrichter: „Sie setzten sich in der Masse aus Juristen zusammen, die den zivilen Justizdienst verließen, weil dieser mehr und mehr zu einem willfährigen Instrument des Nazismus geworden war. Unsere militärischen Richter haben jedenfalls in der überwältigenden Masse das Recht gehütet und durch mutigen Einsatz ihrer Person viele Wehrmachtsangehörige vor einem bösen Schicksal bewahrt.“ Falsche Urteile sind offenbar sehr langlebig.

Dieter Kilian, Warder

 

 

Zu: „Morddrohungen gegen Pro-NRW-Aktivisten“ von Henning Hoffgaard, JF 22/12

Die Maske heruntergerissen

Politische und religiöse Fanatiker waren schon immer eine Plage der Menschheit. Dies gilt auch für die salafistischen Islamisten. Mit dem Terror-Video fordern sie jedoch zu ihrer eigenen Hinrichtung auf – denn wer den Koran mit dem englischen Hinweis „Lies!“ (auf deutsch: „Lügen“) darstellt, verhöhnt den Koran und beleidigt den Propheten. Pro NRW hat den Salafisten die Maske heruntergerissen und hervor kommt leider eine der häßlichen Fratzen des Islam.

Hans Wilhelm Muff, Windesheim

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