© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  29/12 13. Juli 2012

Klimawandel: Großflächiger ökologischer Umbau der deutschen Gesellschaft
Sehnsucht nach „großer Transformation“
(wk)

Die Klimaproblematik ist in Deutschland angekommen.“ Das jedenfalls meint der Berliner Juniorprofessor für Soziologie europäischer Gesellschaften Jochen Roose im Forschungsjournal Soziale Bewegungen (2/2012). Zugleich konstatiert er, daß dieser Sinneswandel vorrangig aus der Beeinflussung der Mehrheitsmeinung durch aktivistische Minderheiten resultiere. Aber wie dem auch sei: Aufgrund des Sieges im „Kampf um die Köpfe“ gelte die Klimaproblematik nun zwar allgemein als wichtig, jedoch entwickle sich keine ausreichende Dynamik, weil der Klimaschutz im Konsens ersticke. Deshalb liege der nötige „fundamentale gesellschaftliche Wandel hin zu einer klimaverträglichen Lebensweise noch in sehr weiter Ferne“. Zudem erfordere „ein Wandel von Lebensweisen mehr als ein paar politische Stellschrauben in einer Demokratie realistisch erreichen können“. Daher müsse die Lösung in der „Großen Transformation“ der gesamten Gesellschaft gesucht werden, wie vom Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen vorgeschlagen. Das allerdings riecht stark nach Ökodiktatur – und auch Mao Tse-tung läßt grüßen. Dessen „Großer Sprung nach vorn“, welcher ebenfalls der Weltverbesserung dienen sollte, endete freilich mit der größten Hungersnot in der Geschichte der Menschheit.

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