© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  30-31/12 20. Juli / 27. Juli 2012

Meldungen

Weltwoche: Rassismus-Verfahren eingestellt

zürich. Die Staatsanwaltschaft Zürich-Limmat hat das Ermittlungsverfahren gegen die Weltwoche wegen eines politisch unkorrekten Titelfotos eingestellt. Der konservativen Schweizer Wochenzeitung war Rassendiskriminierung vorgeworfen worden, weil sie einen Zigeunerjungen mit einer auf den Betrachter gerichteten Waffe auf ihrem Titelseite gezeigt hatte. Wie die Staatsanwaltschaft in ihrer Einstellungsverfügung mitteilt, sei die Anzeige gegen die Veröffentlichung des Bildes unberechtigt und aus dem Zusammenhang gerissen. Die Weltwoche habe „die Roma als Volk nicht heruntergesetzt“. Aus dem Text gehe hervor, daß die Kinder „eher Opfer als Täter seien“. (rg)

 

„Neues Deutschland“: Kontakt nach linksaußen

Berlin. Am 27. Juli findet im Verlag des Neuen Deutschland eine Versammlung des Rotfuchs statt. Diese bei SED-Altkadern beliebte Zeitung veranstaltet eine Diskussion „Fragen an das MfS“ mit Ex-Stasi-Generaloberst Werner Großmann. Dieser Vortrag ist aus Sicht der um Koalitionsfähigkeit bemühten Reformer in der kommunistischen Bewegung erstaunlich. Auch weil die linke Wohlfahrtsorganisation Volkssolidarität (VS) sich geweigert hat, dem Rotfuchs seine Räume für diese Fragestunde zur Verfügung zu stellen. Die VS ist sonst wenig pingelig. Erst am 7. Juli erlaubte die VS in Zeitz (Sachsen-Anhalt) der stalinistischen KPD die Durchführung eines Leserforums der Parteizeitung Die Rote Fahne. Thema unter anderem: „Vortrag über eine Reise in die Demokratische Volksrepublik Korea“. (rg)

 

Wikileaks: Syrien-Daten kamen von Anonymous

london. Seit Anfang Juli veröffentlicht die Enthüllungsplattform Wikileaks etwa zwei Millionen in ihrem Besitz befindliche geheime syrische E-Mails – unter anderem von Regierungsvertretern. Nun behauptet eine syrische Anonymous-Hackergruppe, diese Daten „beschafft“ und an Wikileaks weitergeleitet zu haben. Das berichtet das Computermagazin Wired. Die Hacker mit Beziehungen zur syrischen Opposition haben zunächst selbst im März 3.000 E-Mails veröffentlicht und das Paket dann Al Djazeera angeboten. Aber der arabische Sender war nicht interessiert. Stattdessen gaben sie die Daten dann an Wikileaks und an die Nachrichtenagentur AP. (rg)

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