© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  34/12 17. August 2012

Meldungen

Weißrußland forciert Atomkraftwerksbau

OSTROWEZ. In Weißrußland haben die Vorbereitungen zum Bau des ersten belarussischen Atomkraftwerkes begonnen. Präsident Alexander Lukaschenko besuchte am vergangenen Donnerstag die Baustelle in der Region Ostrowez an der westlichen Grenze zu Litauen. Der erste Meiler der etwa 9,8 Milliarden Euro teuren Anlage soll voraussichtlich im November 2018 ans Netz gehen, der zweite soll im Juli 2020 folgen. Laut Angaben der Nachrichtenagentur BelTa erfülle das russische Projekt „AKW-2006-drei plus“ alle Sicherheitsnormen der IAEO. Litauen hatte bis zuletzt gegen den Bau des Kraftwerkes protestiert. Im Juli 2012 wurden mehrere Atomkraftgegner verhaftet, als sie gegen die Nutzung der Atomenergie im noch immer schwer von der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl 1986 gezeichneten Weißrußland demonstrierten. Lukaschenko zeigte sich zuversichtlich und bekräftigte, das Projekt sei ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Stromversorgung und Reduzierung der Treibhausgas-emissionen in seinem Land. (sr)

 

Generationswechsel bei Dänischer Volkspartei

KOPENHAGEN. Der designierte neue Vorsitzende der Dänischen Volkspartei (DF), Kristian Thulesen Dahl, hat erklärt, den eingeschlagenen euro-, einwanderungs- und islamkritischen Kurs der  Partei fortzusetzen. Völlig überraschend hatte die DF-Gründerin Pia Kjærsgaard in der vergangenen Woche nach 17 Jahren aus Altergründen ihren Rücktritt vom Parteivorsitz erklärt. Unter Führung der 65jährigen hatte sich die 1995 gegründete Volkspartei als drittstärkste politische Kraft etabliert. Der 43jährige Dahl, bis dato Fraktionsvorsitzender und Mitbegründer der DF, erklärte im Anschluß gegenüber Berlinske, zwar mit der sozialistischen Regierung Helle Thorning-Schmidt zusammenarbeiten zu wollen. Dennoch werde die DF ihren „roten Faden“ nicht verlieren. „Viele“, so Dahl weiter, „betrachten uns und sagen, wir seien so eine Art nationalkonservative Romantiker mit einem Schuß altmodischer Sozialdemokratie für die Schwachen und Benachteiligten. Das ist in Ordnung für uns, daß das Volk uns so sieht, denn so fühlen wir uns selbst.“ (ctw)

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