© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  35/12 24. August 2012

Meldungen

Naturforscher warnen vor Ausbau der Bioenergie

HALLE. Die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina hat vor der Konkurrenz zwischen Tank und Teller wegen der Produktion von Biosprit wie E10 gewarnt. „Die Verwendung von Feldpflanzen als Bioenergie konkurriert mit der Verwendung als Nahrungsmittel und Tierfutter“, heißt es in der Studie „Bioenergie: Möglichkeiten und Grenzen“. Zudem müsse auch der Energieverbrauch in der Produktion von Biomasse und in den Umwandlungsprozessen zu Bioäthanol, Biodiesel oder Biogas in der Ökobilanz berücksichtigt werden. „Um den Verbrauch von fossilen Brennstoffen und die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren, sollte Deutschland nicht den weiteren Ausbau von Bioenergie anstreben.“ Das EU-2020-Konzept, das darauf abziele, möglichst zehn Prozent des Treibstoffes für Transportzwecke aus Biomasse bereitzustellen, sei dringend „zu überdenken“. (fis)

www.leopoldina.org

 

Fischbestände erstmals nachhaltig bewirtschaftet

HAMBURG. Die Fischbestände im Nordostatlantik sowie Nord- und Ostsee haben sich seit 2005 deutlich erholt. Laut EU-Kommission ging der Anteil überfischter Bestände von 94 Prozent auf derzeit 47 Prozent zurück. Daraus resultieren für dieses Jahr Fangquotenerhöhungen im Wert von 135 Millionen Euro. Daß nun wieder 53 Prozent der Bestände nachhaltig bewirtschaftet würden, sei ein Erfolg der EU-Fischereipolitik. Diese setze auf Langzeitmanagementpläne, Fangquoten nach dem Prinzip des größtmöglichen Dauerertrags bis 2015, die Durchsetzung der EU-Kontrollverordnung sowie auf Flottenverkleinerung der größeren Fischereinationen Dänemark, Niederlande und Polen (Fischerblatt, 7/12). (ft)

 

Verlierer und Gewinner beim Artenschutz

BONN. Der Schutz der Wasservogelarten mache erfreuliche Fortschritte, vermeldet der Bericht „Vögel in Deutschland 2011“, den das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) vorlegen. Vor allem Schwäne, Gänse und Enten profitierten von den verbesserten Schutzmaßnahmen an Nord- und Ostsee, wo alljährlich bis zu 15 Millionen Wasservögel rasten. Sorgen bereiten hingegen die Bestandsrückgänge bei Zwergschwan, Ringel-, Waldsaat- und Brandgans. Ebenso eingebrochen sind die Zahlen der Rastbestände von vielen muschelfressenden Wasser- und Watvogelarten. Am stärksten gelitten hat der als nordfriesischer Wappenvogel figurierende und in der Tourismuswerbung omnipräsente Austernfischer. Der BfN-Bericht fordert eine verstärkte Ursachenforschung als Basis für dringliche Erhaltungsmaßnahmen. (ck)

www.dda-web.de

 

Erkenntnis

„Bemerkt sei, daß zu den Menschenrechten die Freiheit, sich selbst zu töten, gehört, zweifellos aber nicht ein Anspruch, dabei Hilfe von einem Dritten oder vom Staat zu erhalten.“

Janko Ferk, Juraprofessor der Universität Klagenfurt

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