© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  36/12 31. August 2012

Meldungen

Ausländer verlassen kriselndes Italien

ROM. Der italienische Migrationsminister Andrea Riccardi hat beklagt, daß angesichts der schweren Rezession immer mehr Einwanderer Italien verlassen. Seit Beginn der Euro-Krise seien bereits eine Million Ausländer ausgewandert, berief sich der Minister auf Angaben des nationalen Statistik-amtes Istat. Sie seien aber für das Wachstum und die wirtschaftliche Entwicklung notwendig, erklärte Riccardi, der die Integration der Einwanderer erleichtern wolle. Die rechtsbürgerliche Oppositionspartei Lega Nord kritisierte die Äußerungen des Ministers heftig. „Je weniger Ausländer es in Italien gibt, desto mehr Arbeitsplätze gibt es für unsere Arbeitslosen“, sagte der Lega-Nord-Spitzenpolitiker Roberto Calderoli. (cs)

 

Geert Wilders will Holland von EU befreien

ROTTERDAM. Der Chef der rechtsliberalen Partei für die Freiheit (PVV), Geert Wilders, will die Niederlande bei den bevorstehenden Parlamentswahlen „vom Brüsseler Joch“ befreien. Die EU sei ein „undemokratisches Monster, ein Vampir, der uns leersaugt, bis wir eine unbedeutende Provinz im großeuropäischen Reich sind“, kritisierte Wilders die Euro-Rettungspolitik heftig. Sie berge für jeden Niederländer ein Risiko von 10.000 Euro, zudem zwinge Brüssel die Niederlande zu offenen Grenzen und sei für die Kosten der Masseneinwanderung verantwortlich, mahnte der Islamkritiker. Wilders möchte den Wahltag am 12. September zu einem „Tag der Befreiung“ aus der „Brüsseler Sklaverei“ machen. Bei den Umfragen liegt seine Partei gleichauf mit den Sozialdemokraten. Bislang rechnen die Demoskopen mit einem Wahlsieg der Linkspopulisten. (cs)

 

Frankreich öffnet für Zigeuner Arbeitsmarkt

PARIS. Das französische Ministerkabinett hat beschlossen, den Arbeitsmarkt stärker für Zigeuner zu öffnen. Die Regierung folgt damit den Vorgaben des EU-Beitrittsvertrages Rumäniens und Bulgariens, der die Aufhebung der Arbeitsmarktbeschränkungen bis Ende 2013 vorsieht. Bisher mußten Arbeitgeber sich bei der Einstellung an eine Liste von 150 Berufen mit „besonderem Personalbedarf“ halten. Die EU-Kommission lobte die Öffnung weiterer Berufsfelder für Zigeuner sowie die Abschaffung der Zusatzabgaben von bis zu 700 Euro, die Arbeitgeber bisher bei deren Einstellung zahlen mußten. Premierminister Jean-Marc Ayrault betonte, die Regierung werde an Räumungen illegaler Zigeunerlager festhalten. Sie wolle darauf achten, daß die Maßnahmen „den betroffenen Personen und Familien angemessen“ seien. Erst kürzlich wurde im südlich von Paris gelegenen Evry ein illegales Zigeunerlager aufgrund unhaltbarer hygienischer Verhältnisse aufgelöst. (sr)

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