© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/12 07. September 2012

Bundesbankpräsident kämpft gegen Anleihekäufe der EZB
Tritt in die Kniekehle
Klaus-Peter Willsch

Bundesbankpräsident Jens Weidmann gerät zunehmend in Bedrängnis. Dabei kämpft er lediglich dafür, dem bestehenden Recht wieder Geltung zu verschaffen. Denn die EZB hat Staatsanleihen fragwürdiger Bonität in Höhe von 211 Milliarden Euro auf dem Sekundärmarkt gekauft und finanziert damit rechtswidrig Schuldenstaaten. Daß Weidmann für seine berechtigte Kritik daran von Vertretern der traditionellen Weichwährungsländer an den Pranger gestellt wird, mag man noch unter währungspolitischer Folklore einordnen, empörend ist es aber, wenn er dafür im eigenen Land angegriffen wird. 

Daß Jörg Asmussen (SPD) als zweiter Deutscher im EZB-Rat Weidmann in die Kniekehle tritt, ist bitter. Während die Vertreter der Peripherieländer in der EZB hemmungslos Zinssubventionen oder Staatsanleihekäufe zugunsten ihrer überschuldeten Staaten fordern, reicht Asmussen noch die Hand zur rechtswidrigen Schuldenvergemeinschaftung zu Lasten Deutschlands. Weidmanns mutiges Auftreten gibt Hoffnung. Er wird nur durchhalten, wenn er sich der Unterstützung der Heimat sicher ist. Daran darf es keinen Zweifel geben. Sonst haben wir nur noch Vertreter wie Asmussen, die Mario Draghis Partituren spielen.

 

Klaus-Peter Willsch ist CDU-Bundestagsabgeordneter und Kritiker des ESM.

www.klaus-peter-willsch.de

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