© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/12 07. September 2012

Zitate

„Neu in der Geschichte der CDU ist der Wille, die Macht zu keinem anderen Zweck zu besitzen als eben diesem, um sie zu haben. (...) Macht als Selbstzweck, ohne dienende Funktion, ist eine Perversion der Politik. Das – und nicht nur der einzelne Verstoß gegen konservative Prinzipien – macht heute das Verhältnis der CDU zu Konservativen aus, genauer: das der Vorsitzenden, die sich zur Alleinherrscherin aufgeschwungen hat.“

Karl Feldmeyer, Journalist, in „Idea Spektrum“ vom 29. August 2012

 

 

„Nein, hier läuft nicht die Brüsseler Bürokratie Amok; die ist bloß der bürokratische Arm einer Gesinnung, die auch in den Nationalstaaten immer mehr um sich greift. Die hält Europas Bevölkerung für Insassen einer wohlmeinenden Besserungsanstalt, die ohne sozialtherapeutische Behandlung durch die Anstaltsleitung rauchend, saufend und 100-Watt-Birnen verwendend völlig verkommen würde.“

Christian Ortner, Autor, in der österreichischen Tageszeitung „Die Presse“, vom 30. August 2012

 

 

„Deutschland ist schon 1960 dem Glühbirnensperrvertrag beigetreten und hat sich verpflichtet, Glühbirnen ausschließlich zur zivilen Nutzung einzusetzen. Glühbirnenkraftwerke werden bis 2014 abgestellt, der Export von Landglühbirnen in Krisenländer wird unter Strafe gestellt. Besonders die Deutschen tun sich schwer mit dem Umstieg auf die modernen Quecksilberlampen. Das Verbraucherministerium warnt Ewiggestrige vor Hamsterkäufen. Die Tiere geben nur wenig Licht und lassen sich schlecht in die Fassung schrauben.“

Hans Zippert, Satiriker, in der „Welt“ vom 1. September 2012

 

 

„Der deutsche Comedian hat doch im Grunde nur eine einzige Haltung: Politiker sind doof. Noch dazu ist sein Publikum überwiegend geistiger Mittelstand. Die klatschen nicht, weil sie gut finden, was da gesagt wird, sondern weil sie dankbar sind, daß sie begriffen haben, wovon die Rede war. (...) Als ich anfing, gab es Franz Josef Strauß, es gab die Mauer, und es gab Andrej Gromyko, und es war klar – als deutscher Kabarettist war man links. Heutzutage kenne ich keinen mehr, der nur noch in Kategorien von links und rechts denkt – außer im deutschen Kabarett und in deutschen Ortsvereinen.“

Harald Schmidt, Fernsehunterhalter, in der „Welt am Sonntag“ vom 2. September 2012

 

 

„Das hat sich seit Burke nicht verändert: Der zentrale Grundsatz des Konservativen ist die Ablehnung von Ideologien und eine starke Skepsis gegenüber radikalen Ideen. Eine klare konservative Programmatik gab es folglich immer dann, wenn die Konservativen sich an einem Feindbild abarbeiten konnten.“

Hubertus Volmer, Redakteur und Kommentator, im Nachrichtensender „n-tv“ am 3. September 2012

 

 

„Was auch so öde ist in Deutschland: Wenn es politisch wird, ist es meistens gleich auch pädagogisch und erzieherisch. Daß wir es mal hinkriegen und das voneinander lösen (...), das wäre geil.“

Axel Milberg, „Tatort“-Kommissar, im „Cicero“ vom September 2012

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