© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  37/12 07. September 2012

Meldungen

Rumänien: Immer weniger Deutsche

HERMANNSTADT. Die Zahl der Deutschen und Ungarn in Rumänien ist nach vorläufigen Ergebnissen der aktuellen Volkszählung weiter gesunken. Die Zahl der deutschen Einwohner ist seit der Volkszählung im Jahr 2002 von 59.764 auf 36.000 zurückgegangen, das entspreche fast 40 Prozent, berichtete die in Bukarest erscheinende Allgemeine Deutsche Zeitung. Zehn Jahre zuvor wurden 119.462 und im Jahr 1977 noch 359.109 Deutsche gezählt. Mittlerweile bilden die Deutschen nur noch die viertgrößte Minderheit. Die größte Minderheit mit 1,2 Millionen (Stand: 2011) sind die ungarischen Einwohner, die seit 1977 einen Verlust von 500.000 Personen zu verbuchen haben. Die zweitgrößte Minderheit sind die Roma, deren Zahl von 535.140 im Jahr 2002 auf 619.007 Personen sogar gestiegen ist. Den dritten Platz belegen die Ukrainer. (mh)

 

Kritik am Fall des Verschleierungsverbotes

Kairo. Ägyptische Menschenrechtsorganisationen zeigen sich beunruhigt über die Aufhebung des Kopftuchverbots im ägyptischen Staatsfernsehen. Erstmals war am vergangenen Sonntag Nachrichtensprecherin Fatma Nabil mit Kopftuch aufgetreten. Während das Ende der Diskriminierung von Kopftuchträgerinnen auch unter Liberalen auf Zustimmung stieß, befürchtet Sally Zohney, Sprecherin der ägyptischen Frauenrechtsorganisation Baheya Ya Masr, jedoch, ebenso wie koptische Christen, daß der Hidschab zur sozialen Norm werden und ein Anpassungsdruck für Christinnen und säkulare Musliminnen entstehen könnte. Bereits im vergangenen Monat startete in Ägypten ein religiöser Frauensender, dessen Moderatorinnen ausschließlich im Ganzkörperschleier moderieren. Der Name des Senders, Maria TV, ist eine Anspielung auf eine koptische Christin, die zur Konkubine des Propheten Mohammed wurde. Die Aufhebung des Verschleierungsverbots im ägyptischen Staatsfernsehen fällt zusammen mit zahlreichen Beschwerden säkularer ägyptischer Journalisten, die kritisieren, daß ihre regierungskritischen Artikel zensiert würden. (tb)

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