© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  38/12 14. September 2012

Meldungen

Iran: Inhaftierter Pastor aus Haft entlassen

TEHERAN. Ein seit drei Jahren im Iran inhaftierter Pastor ist wieder in Freiheit. Youcef Nadarkhani war im Februar von einem Gericht wegen „Abfall vom Islam“ zum Tode verurteilt worden. Nach einer Anhörung am vergangenen Wochenende hob das zuständige Gericht diesen Vorwurf auf und verurteilte ihn stattdessen wegen Evangelisation unter Muslimen zu drei Jahren Haft. Da ihm die Zeit der Untersuchungshaft angerechnet wurde, wurde er auf freien Fuß gesetzt. Internationale Hilfsorganisationen zeigten sich erfreut über die Freilassung, mahnten jedoch, die bestehenden Einschränkungen der Religionsfreiheit im Iran darüber nicht zu vergessen. „Internationale Aufmerksamkeit rettete diesem Mann das Leben, aber wir dürfen nicht vergessen, daß das Recht auf freie Religionsausübung auch das Recht auf Redefreiheit beinhaltet“, sagte Tiffany Barrans, Direktorin des Amerikanischen Zentrums für Recht und Gerechtigkeit (ACLJ). Immer wieder werden im Iran Christen mit der Begründung festgenommen, missioniert zu haben. (tb)

 

Forderung nach neuen Reparationsleistungen

ATHEN. Das griechische Finanzministerium prüft weitere Reparationsforderungen gegen Deutschland. Eine entsprechende Arbeitsgruppe soll Archive nach Dokumenten aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs durchsuchen, die Deutschland belasten könnten. Die Daten sollen danach einem Expertengremium zur Prüfung vorgelegt werden, sagte der stellvertretende griechische Finanzminister Christos Staikouras in einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage der Partei „Unabhängige Griechen“. Diese hat in der Vergangenheit wiederholt gefordert, Reparationsforderungen gegenüber Deutschland geltend zu machen. (tb)

 

Katyn: US-Rücksichten auf Verbündeten Stalin

WASHINGTON. Aus an diesem Montag freigegebenen Dokumenten des Nationalarchivs der USA geht hervor, daß die Vereinigten Staaten schon frühzeitig über die sowjetische Urheberschaft des Massakers von Katyn wußten. Demnach kam eine Kommission des US-Repräsentantenhauses bereits 1952 zu der Erkenntnis, daß das Massaker von der UdSSR, und nicht wie von der Roosevelt-Administration behauptet, von deutschen Truppen begangen wurde. Auch stellte die Kommission fest, daß bereits 1943 „eindeutige Warnsignale“ auf eine sowjetische Urheberschaft hindeuteten. So sandten US-Kriegsgefangene codierte Botschaften nach Wa-shington, die zwingend auf eine sowjetische Tat schließen ließen. US-Medien werten dies als Indiz, Roosevelt habe mit Rücksicht auf seinen Verbündeten Stalin Fakten unter Verschluß gehalten. (tb)

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