© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/12 21. September 2012

Meldungen

Euro keine echte Einheitswährung

BREMEN. Der Sozialwissenschaftler Gunnar Heinsohn hält den Euro, anders als den Dollar, nicht für eine echte Einheitswährung. „Es gibt keinen Euro. Es gibt 17 unterschiedliche Währungen, die von Lissabon bis Berlin und von Athen bis Helsinki Euro heißen, aber mit 17 qualitativ unterschiedlichen Staatspapieren besichert sind und auch gegen 17 nennwertgleiche, aber preislich unterschiedliche Pfänder der Geschäftsbanken in Umlauf gebracht werden“, schrieb der Professor von der Uni Bremen in der Welt. Ein Luxemburgpapier und ein Griechenpapier trennten Welten. Das liege daran, daß die einen „Staatsschulden spielend getilgt und verzinst werden können, während die andere Regierung nur 20 Prozent ihrer Schulden bedienen kann“, erläuterte Heinsohn. Die Finanzmärkte offenbarten, „daß es 17 Euros und keine Einheitswährung gibt. 1.000 griechische Euro sind mit einem griechischen Schuldpapier über 1.000 Euro besichert und/oder bepfändet, das auf dem Markt aber nur 200 bringt.“ Die Euro-Rettungsmaßnahmen hätten daher nur ein Ziel: „Es darf keinen freien Markt für Staatspapiere geben!“ Die „anstehenden Megabankrotte“ könne man nur verzögern: „Deshalb werden die Regierungen alles tun, daß es nicht in ihrer Amtsperiode losgeht.“ (fis)

 

Überschuldung Großbritanniens droht

BRÜSSEL. Der Ökonom Daniel Gros hat vor einer Überschuldung Großbritanniens gewarnt. Dessen Volkswirtschaft mit der stärksten Kredit-Expansionspolitik habe sich seit der Finanzkrise am wenigsten erholt: „Das Pro-Kopf-BIP liegt heute immer noch sechs Prozent unter dem Wert von 2007“, erklärte der Direktor des Centre for European Policy Studies in der Financial Times Deutschland. Tatsache sei, „daß sich die angeblich flexibelste Wirtschaft Europas trotz massiver Geld- und Haushaltsstimuli sowie erheblicher Abwertungen fünf Jahre nach dem Schock noch nicht wieder erholt hat“. Großbritannien und auch die USA könnten in Zukunft mit Staatsschulden von über 100 Prozent des BIP dastehen: „Das würde sie im Falle einer Stimmungsänderung der Gnade der Finanzmärkte aussetzen“, meinte Gros. (fis)

 

Zahl der Woche

41.057 Kraftfahrtzeuge wurden im vorigen Jahr in Deutschland gestohlen. Dadurch entstand ein Schaden von 500 Millionen Euro. 31,4 Prozent der ermittelten Täter waren Ausländer. Vor Wegfall der Grenzkontrollen gab es nur 16 Prozent ermittelte ausländische Diebe. (Quelle: Geld.de)

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