© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  39/12 21. September 2012

Meldungen

Großstadt ohne Schrift: Namen entschlüsselt

Göttingen. Die Ruinenstätte von Teotihuacan in Zentralmexiko mit ihrer gigantischen Sonnenpyramide und der schier endlosen „Straße der Toten“ ist einer der eindrucksvollsten Plätze der Welt. Von 100 v. bis 750 n. Chr. existierte hier eine Stadt, in der zum Schluß 200.000 Menschen lebten. Dennoch kennen wir bis heute nicht deren wahren Namen, denn „Teotihuacan“ („Der Platz, wo man zum Gott wird“) ist die spätere aztekische Bezeichnung für die verlassenen Ruinen einer Kultur, die nur rudimentäre Hieroglyphen verwendete. Nun freilich meint Gordon Whittaker, Ethnologe an der Universität Göttingen, des Rätsels Lösung gefunden zu haben. Wie er in der Zeitschrift für Mesoamerikaforschung (3/2012) schreibt, habe die Stadt wohl ursprünglich Maquizco Hueitepec geheißen. Dies bedeute übersetzt in etwa: „Armband am Großen Berg“. Bei dem letzteren handele es sich um den markanten Cerro Gordo; ansonsten sei der Stadtname reichlich mehrdeutig. Jedoch erhalte nun ein häufig auftauchendes Piktogramm Sinn. (wk)

www.mexicon.de

 

Ötzis Todesursache klar: Der Pfeilschuß war es

STUTTGART. Bisher war es unmöglich gewesen, Blutreste an der 5.000 Jahre alten Gletschermumie „Ötzi“ nachzuweisen. Deshalb bestand auch keine Klarheit darüber, wie lange menschliches Blut erhalten bleibt und wie Blutkörperchen aus der Kupferzeit aussehen. Nunmehr jedoch erbrachten nanotechnologische Methoden, welche von Albert Zink, Marek Janko und Robert Stark vom Center for Nanosciences in München zum Einsatz gebracht wurden, daß in Ötzis Pfeilschußwunde am Rücken sowie einer Schnittwunde an der rechten Hand Blut vorhanden ist. Die Blutkörperchen unterscheiden sich dabei in keiner Weise von denen heutiger Menschen. Außerdem fand das Forscherteam Fibrin an der Eintrittsstelle des Pfeiles (Archäologie in Deutschland, 4/2012). Da das Protein Fibrin nur in frischen Wunden auftritt und sich später wieder abbaut, liegt damit ein ziemlich sicherer Beweis dafür vor, daß der Gletschermann tatsächlich kurz nach dem Pfeiltreffer gestorben war und nicht erst Tage danach, wie zwischenzeitlich spekuliert wurde. (wk)

www.theis.de

 

Erste Sätze

Die Vorzeit unserer engsten Heimat und ihrer Bewohner ist eins der dunkelsten Blätter der Weltgeschichte.

Wilhelm Sahm: Geschichte der Creuzburg Ostpr., Königsberg 1901

 

Historisches Kalenderblatt

20. Oktober 2002: Wegen eines als antisemitisch verurteilten Wahlflugblattes (Kritik an der Israelpolitik Ariel Sharons) muß Jürgen Möllemann als Chef der nordrhein-westfälischen FDP und als Vorsitzender der Düsseldorfer Landtagsfraktion zurücktreten.

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