© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/12 12. Oktober 2012

Meldungen

„Ein verhängnisvoller Tag für Europa“

WIEN. Als verhängnisvollen Tag für Europa hat der EU-Parlamentarier Andreas Mölzer das Inkrafttreten des Europäischen Stabilitätsmechanismus am vergangenen Montag bezeichnet. Mit dem ESM werde aus der Währungsunion eine „europäische Schuldenunion“. Finanzhilfen für Pleitestaaten würden zur Alltäglichkeit, so der FPÖ-Politiker. Der „Weg in den Abgrund“ sei somit vorgezeichnet. Hart ging Mölzer mit dem „EU-Establishment“ ins Gericht. Denn anstatt wirtschaftlich erfolgreiche Staaten wie Österreich, Deutschland oder die Niederlande der Gefahr einer Pleite auszusetzen, hätte die Möglichkeit des Ausscheidens der Defizitsünder aus der Euro-Zone geschaffen werden müssen. „Offenbar“, so Mölzer, „sollen alle Euro-Länder gleich, nämlich gleich arm gemacht werden.“ (ctw)

 

Brüssel: Debatte um  Geburtenbeschränkung

BRÜSSEL. Das Bevölkerungswachstum in Brüssel hat den sozialistischen Bürgermeister Freddy Thielemans auf den Plan gerufen. Im vergangenen Jahr stieg die Einwohnerzahl um 3,5 Prozent, für das Jahr 2060 wird mit 1,5 Millionen statt der heutigen 1,1 Millionen Einwohner gerechnet. Grund dafür ist vor allem der Kinderreichtum moslemischer und traditionell-jüdischer Familien. „Eine Geburtenbeschränkung muß besprochen werden können. Es ist unverantwortlich, so viele Kinder wie möglich zu haben“, so Thielemans. Seinen Fingerzeig auf Moslems und Juden nahm sein Pressesprecher sofort zurück: Geburtensenkung sei kein Programmpunkt der Linken, aber es gebe in Brüssel viele Familien mit sieben, acht Kindern, die dann eine Sozialwohnung benötigten, die es schlichtweg nicht gebe. In Belgien steigt das Kindergeld überproportional mit der Anzahl der Kinder. (mb)

 

Kirchlicher Widerstand gegen Homo-Ehe

WARSCHAU. Mit deutlichen Worten hat das polnische Episkopat die geplante Einführung von Lebenspartnerschaften kritisiert und mehr Unterstützung für Familien mit Kindern gefordert. Hintergrund sind verschiedene vom postkommunistischen Linksbündnis SLD, der antikirchlichen „Bewegung Palikot“ sowie der regierenden Bürgerplattform PO erarbeitete Gesetzentwürfe zur Etablierung von Lebensgemeinschaften auch gleichgeschlechtlicher Partner. In einem Hirtenbrief, der am vergangenen Sonntag in allen katholischen Kirchen Polens verlesen wurde, zeigten sich die polnischen Bischöfe sehr besorgt wegen des starken Geburtenrückgangs als Folge von Ehescheidungen und unverbindlicher Beziehungen. „Dieses Phänomen trägt Zeichen einer wahrhaftigen Katastrophe.“ Polen sei bei der Geburtenrate auf den 209. Platz von 222 Staaten der Welt gefallen. (ru)

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