© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/12 12. Oktober 2012

Meldungen

Patriot-Raketen gegen unerwünschte Drohnen 

TEL AVIV. Als Reaktion auf eine Drohne, die in den israelischen Luftraum eingedrungen war, hat Israel begonnen im Norden des Landes Patriot-Abwehrraketen aufzustellen. Die Drohne war vergangenen Samstag vom Mittelmeer aus über den Gaza-Streifen nach Südisrael eingedrungen und wenige Kilometer vor dem Westjordanland von der israelischen Luftwaffe abgeschossen worden.

Woher das unbemannte Luftfahrzeug kam, blieb zunächst unklar. Beobachter vermuten, daß angesichts der technischen Schwierigkeiten eines solchen Unternehmens die schiitische Hisbollah in Kooperation mit dem Iran verantwortlich sei. Jamaluddin Aberoumand, Sprecher der iranischen Revolutionsgarden, wollte eine mögliche iranische Beteiligung nicht kommentieren. „Das zionistische Regime hat viele Feinde“, sagte er der Nachrichtenagentur AP. (tb)

 

Protestanten verlieren Mehrheitsposition

WASHINGTON. Protestanten stellen in den USA erstmals nicht mehr die Bevölkerungsmehrheit. Laut einer Studie des Pew Forum on Religion and Public Life gehören nur noch 48 Prozent der Amerikaner einer protestantischen Kirche an. Gleichzeitig stieg die Zahl derer, die sich als nichtreligiös bezeichneten von 15 auf 20 Prozent. Dies geht einher mit einem gestiegenem politischen Einfluß dieser Gruppe. In den letzten fünf Jahren nahm der Anteil von Atheisten unter registrierten Mitgliedern der demokratischen Partei von 17 auf 24 Prozent zu. Beobachter gehen davon aus, daß Atheisten bald eine ebenso wichtige Basis bei den Demokraten stellen werden wie Evangelikale bei den Republikanern. Dem obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten, einer ehemals exklusiv protestantischen Institution, gehört mittlerweile kein protestantischer Richter mehr an. (tb)

 

Mobilisierung gegen islamistischen Terror

PARIS. Bei einer landesweiten Razzia gegen Islamisten haben französische Sicherheitskräfte   über ein Dutzend Verdächtige festgenommen. Dabei wurde in Straßburg ein Dschihadist erschossen, nachdem er mit einer großkalibrigen Waffe auf Polizisten gefeuert hatte. Mit seinen drei Komplizen, die bei ihrer Verhaftung ebenfalls bewaffnet waren, gilt der Getötete als Verantwortlicher eines Anschlags auf ein jüdisches Geschäft in Paris am 19. September. Im Anschluß hatte Staatspräsident François Hollande vor Vertretern der jüdischen Gemeinden im Land die „totale Mobilisierung des Staats zur Bekämpfung aller Terrorgefahren“ versprochen. Entsprechend wertet Innenminister Manuel Valls die Razzia nur als Auftakt. Im ganzen Land, so der rechte Sozialist (JF 40/11), gebe es „Hunderte Individuen“, die als Terroristen in Betracht kämen. Diese seien jedoch keine Ausländer, sondern  zum „Islam konvertierte Franzosen und französische Muslime“, die in den Vorstädten der Metropolen sozialisiert würden. (ho)

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