© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  42/12 12. Oktober 2012

Lieber wegschauen
Lebensschutz: Beim jüngsten Demographie-Gipfel der Bundesregierung spielte das Thema Abtreibung keine Rolle
Kristijan Aufiero

Die Bevölkerung in Deutschland schrumpft und wird immer älter. Wie kann das Land gegensteuern? Einen Schlüssel sieht die Bundesregierung in der Integration von Migranten und zugewanderten Fachkräften in den Arbeitsmarkt.“ So lautet ein typisches Leitmedien-Resümee zum jüngsten Demographie-Gipfel der Bundesregierung. Beinahe das gesamte Kabinett war vergangenen Sonntag in Berlin versammelt, und wer nicht dabei sein konnte, ließ sich hochrangig vertreten. Sie alle dachten über die Demographie Deutschlands nach und guckten – wie sich das gehört – alle in eine Richtung. Oder besser gesagt: in eine ganz bestimmte Richtung nicht.

Wie in solchen Studien, Umfragen und Untersuchungen seit Jahren und Jahrzehnten üblich, wurde das „Mega-Thema“ aus allen erdenklichen Perspektiven beleuchtet und in beinahe allen Facetten beschrieben. Nur eine gezielte Frage stellte auf der Tagung wieder einmal niemand: Warum konnten mindestens fünf Millionen ungeborene Kinder, die abgetrieben wurden, in den vergangenen vier Jahrzehnten nicht zur Welt kommen? Warum fragt bei der Suche nach Lösungen niemand: Was können wir für die Frauen tun, die heute und hier schwanger sind, damit sie sich doch für ein Leben mit ihrem Baby entscheiden?

 

Kristijan Aufiero ist Vorsitzender der Lebensschutzorganisation „Pro Femina“. www.1000plus.de

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