© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/12 26. Oktober 2012

Zeitschriftenkritik: Unzensuriert-Magazin
Subventionitis in der Alpenrepublik
Werner Olles

Deutsche Konservative schauen bisweilen mit einem gewissen Neid auf das südliche Nachbarland Österreich, denn dort mischen mit der FPÖ und dem kleineren BZÖ gleich zwei rechtskonservative Parteien den rot-schwarz-grünen Politklüngel gehörig auf. Doch mit rechten Dingen geht es deshalb auch dort nicht zu. Die täglichen Nachrichten von „unzensuriert.at“ vermitteln dem Leser eher das Bild einer Republik, die von Affären, Willkürmaßnahmen, Subventionen, und Ämterpatronage und anderen Staatskrankheiten gebeutelt ist. Neben den Internetnachrichten erscheint nunmehr vierteljährlich im 2. Jahrgang auf jeweils 52 Hochglanz-DIN-A-4-Seiten das der FPÖ nahestehende Unzensuriert-Magazin, das mit seinen kritischen Hintergrundberichten und Reportagen bereits viel Staub aufgewirbelt hat und die politisch-mediale Klasse Österreichs immer wieder in Zugzwang bringt.

Das aktuelle Heft (Oktober 2012) befaßt sich im Schwerpunkt mit der in der Alpenrepublik herrschenden „Subventionitis“. In Europa gibt kaum ein anderes Land soviel Geld für Subventionen und Förderungen aus wie Österreich. Dazu gehören die Zuschüsse für die staatlichen Krankenhäuser ebenso wie die Unterstützung linksradikaler Kulturprojekte. Unzensuriert deckt zahlreiche Fälle auf, in denen politische Extremisten auf der linken Seite großzügig aus Fördertöpfen der Öffentlichen Hand alimentiert werden oder ehemalige und aktive Politiker sich ihre zweifelhaften Aktivitäten finanzieren lassen. Besonders unerfreulich geht es offenbar in der Wiener SPÖ zu, die ein regelrechtes rotes Netz inklusive der Parteien- und Presseförderung durch gezielte Vergabe von Inseraten an botmäßige Medien und linke Journalisten gespannt hat.

Aber die Zeitschrift blickt auch weit über den österreichischen Tellerrand hinaus. Der Beitrag „Südafrika: ANC vor dem Bankrott?“ beschäftigt sich mit der desolaten Situation in der Kap-Republik. Seit die südafrikanische Polizei Mitte August 34 teils bewaffnete und demonstrierende Minenarbeiter erschossen hat, blicken auch etablierte westliche Medien zunehmend kritisch auf die herrschende „Kultur der Gewalt“. Notorisch ausgeblendet wird dabei jedoch, daß diese Gewalt bereits viel früher begann. Mehr als 3.000 weiße Farmer wurden seit 1994 von schwarzen Banden ermordet und oft genug zuvor grausam gefoltert und verstümmelt. Experten sprechen inzwischen von einem Genozid, und in den Niederlanden und Belgien befassen sich die Parlamente mit diesem systematischen und ideologisch begründeten Massenmord. Eine besonders üble Rolle spielt hierbei der ehemalige ANC-Jugendführer Malema, der mit seinen rassistischen Hetzreden und Haßgesängen das politische Klima vergiftet.

Ein weiterer Beitrag berichtet über die illegale Einwanderung aus Nordafrika. Nach Lampedusa haben kriminelle Schlepper-Organisationen mit der unbewohnten spanischen Mini-Insel Alborán im westlichen Teil des Mittelmeeres nun einen neuen Anlaufpunkt für ihre einträglichen Geschäfte entdeckt.

Kontakt: 1848 Medienvielfalt Verlags GmbH, Schlösselgasse 11, Stiege 2/l, 1080 Wien. Das Einzelheft kostet 8 Euro, ein Jahresabo 39,99 Euro.

www.unzensuriert.info

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen