© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/12 26. Oktober 2012

Meldungen

Haßseite „Indymedia“ gehen die Autoren aus

Berlin. Das linksextreme Internetportal Indymedia klagt über einen Rückgang aktiver Mitarbeiter. Sollten sich bis zum Frühjahr 2013 nicht mehr Personen an dem Betrieb der Seite beteiligen, werde das Projekt beendet, schreiben die anonymen Administratoren auf ihrer Seite. Zudem müsse die Software der Seite erneuert werden. „In den letzten Jahren hat sich ergeben, daß immer weniger Menschen bereit sind, sich für den Erhalt des Netzwerkes einzusetzen“, heißt es. Auf Indymedia waren regelmäßig Bekennerschreiben zu linksextremen Gewalttaten und Drohungen gegen Polizisten und (vermeintliche) Rechtsextremisten veröffentlicht worden. (ho)

 

Presserat I: Mißbilligung für „Berliner Zeitung“

Berlin. Der deutsche Presserat hat der Berliner Zeitung wegen des Anti-Sarrazin-Artikels von Mely Kiyak eine Mißbilligung ausgesprochen. Die kurdischstämmige Kolumnistin hatte den früheren Berliner Finanzsenator und Bundesbanker, der mutmaßlich an den Folgen eines Schlaganfalls leidet, als „lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur“ bezeichnet. Die Berliner Zeitung hatte sich bereits unmittelbar nach dem Erscheinen des Beitrags im Mai von der entsprechenden Passage distanziert und den Artikel aus dem Netz entfernt. Die Autorin selbst hatte später ihr Bedauern ausgedrückt, was linke Kreise nicht daran gehindert hat, die Autorin für ihren Text aufwendig zu feiern (JF 25/12). Der Presserat hat die Berliner Zeitung aufgefordert, diese Mißbilligung zu veröffentlichen. Im Onlinearchiv der Berliner Zeitung findet sich jedoch kein solcher Hinweis auf den Verstoß gegen presseethische Grundsätze. (rg)

 

Presserat II: Pussy Riot geht gegen „FAS“ vor

BERLIN. Die wegen der Störung des religiösen Friedens ins Rußland zu einer Haftstrafe verurteilte Punkband „Pussy Riot“ geht gegen die FAS vor. Beim Presserat beschwerte sich ein Mitglied der Gruppe über einen Artikel, in dem es als „Lügnerin“ und „Lady Suppenhuhn“ bezeichnet wurde. Zudem seien private Informationen und Gerüchte über sie ungeprüft aus staatsnahen russischen Medien übernommen worden. Es ist nicht klar, ob der Presserat überhaupt über diese Beschwerde entscheidet. (ho)

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