© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  44/12 26. Oktober 2012

Meldungen

El Niño: Zweifel an den Klimawandel-Thesen

BRAUNSCHWEIG. Die verheerenden Überschwemmungen im australischen Sommer 2010/11 waren einer „Luftdruckwippe“ zwischen dem Hochdruckgebiet über dem Südostpazifik und dem indonesisch-nordaustralischen Tiefdruckgebiet geschuldet. Überproportionale Niederschläge werden La Niña, Trockenperioden El Niño genannt. Die wachsende Häufigkeit von El Niños erklären einige Forscher mit globaler Erwärmung. Wissenschaftlich, so kritisiert die Kölner Geographin Alexandra Hilgers, sei dies jedoch unhaltbar, da 140 Jahre zurückreichende Meßreihen zu kurz wären, um diese These zu stützen. Auch Analysen des Wachstumsverhaltens neuseeländischer Kauri-Bäume, die regionale Klimasignale speichern, hätten zwar für das 20. Jahrhundert die höchste Aktivität der „Wippe“ seit 1500 ergeben, aber bereits bezogen auf 700 Jahre löse sich dieser Befund auf (Geographische Rundschau, 10/12). (li)

 

Kompetenzgerangel um „Nationale Küstenwache“

BONN. Als 1998 der Frachter „Pallas“ vor Amrum strandete, entging das Wattenmeer nur knapp einem ökologischen Desaster. Hauptforderungen des damaligen Untersuchungsberichts, so klagt Bernd Walter, Ex-Präsident des Grenzschutzpräsidiums Ost, seien aber bis heute unerfüllt. Weiterhin könne die Gefahrenabwehr an der Küste durch Organisationsversagen sabotiert werden, da fünf Bundesministerien und fünf Küstenländer Zuständigkeiten reklamierten. Niemand scheine Interesse an einer „Nationalen Küstenwache“ zu haben, obwohl sich die Gefahren angesichts ausufernder Offshore-Windparks und steigenden Schiffsverkehrs in Nord- und Ostsee drastisch verschärfen. Die Bundesministerien hätten zwar Fachkonzepte versprochen, doch Experten vermißten den Willen, den „bürokratischen Kompetenzdschungel“ zu roden (Europäische Sicherheit & Technik, 9/12). (dg)

 

Kontinuität der Spitzenforschung

BERLIN. In diesem Jahr feiert die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) ihr 125jähriges Bestehen. 1887 auf Initiative von Werner Siemens und Hermann von Helmholtz in Berlin als Physikalisch-Technische Reichsanstalt (PTR) gegründet, wurde sie ein Symbol für die Führung Deutschlands in den naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen. Die Festausgabe der PTB-Mitteilungen (2/12) dokumentiert auch PTR-Erfolge im Dritten Reich, da Dieter Hoffmann den „sukzessiven Verfall der Grundlagenforschung“ ab 1933 wieder relativiert, wenn er der PTR 1939 bescheinigt, Forschung auf hohem Niveau geleistet zu haben. Anders hätten ihre Wissenschaftler nicht die „Schlüsselrolle“ in der Rüstungsproduktion bis 1945 spielen können. (ck)

 

Erkenntnis

„Handeln ohne Denken, Praxis ohne Theorie sind unvorstellbar. Das Denken mag fehlerhaft, die Theorie mag falsch sein, doch Denken und Theorie können nie fehlen.“

Ludwig von Mises (1881–1973), Theoretiker des Liberalismus

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen