© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  45/12 02. November 2012

Blick in die Medien
Ein Telefonat, das Satire bleiben wird
Toni Roidl

Tüüüt, tüüüt, tüüüt... das ZDF, was kann ich für Sie tun?

Strepp: Grüß Gott, Michael Strepp hier, von der CSU!

Wie kann ich Ihnen helfen?

Strepp: I helf’ euch, wenn’s euch einfallen laßt, über den Klimaskeptiker-Kongreß in München zu berichten!“

Wie soll ich das verstehen?

Strepp: Gar nix versteht ihr, Journalisten, depperte! Wenns jetzt über den Klimaskeptiker-Kongreß in München sendet, dann glaubt doch bald keiner mehr an den Klimawandel!

Aber Sie können uns nicht vorschreiben, worüber wir berichten.

Strepp: Herrschaftszeiten, der Klimawandel ist doch net zum Spaß da! Ganze Industrien san draus entstanden.

Aber was hat denn die CSU damit zu tun?

Strepp: Mei, mir san doch schon ganz narrisch am Zeh-Oh-Zwei reduziern in Bayern!

Aber das ist doch eine grüne ...

Strepp: Was sollen mir denn machen, wenn die Leut nur noch grün san? Dann müssen mir halt grün werden. Wenn rauskimmt, daß die Erwärmung a Schmarrn ist, dann hängen mir a mit drin! Oiso: Kein Wort, host mi?!

Ich muß doch sehr bitten! Das wird Sie Ihr Parteiamt kosten!

Strepp: Ah geh! Beim Franz-Josef hat’s doch a geklappt, damols.

Der mußte aber zurücktreten.

Strepp: Scho, als Minister. Aber was is’ er g’worden? Ministerpräsident von Bayern. Da schaust!

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