© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  48/12 23. November 2012

Meldungen

Lautlose Durchsetzung postmoderner Ethik

REICHELSHEIM. Die sich rasant vollziehende weltweite Durchsetzung der politisch korrekten Sprache und der von ihr transportierten „postmodernen Ethik“ in allen sozialen Schichten und Altersgruppen kommt im Urteil der Brüsseler Philosophin Marguerite A. Peeters einer lautlosen Kulturrevolution mit historisch singulärem Erfolg gleich (Bulletin. Nachrichten aus dem Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft, 21/2012). Die neue innerweltliche Ethik werde ohne Widerstand rezipiert, weil sie an berechtigter Kritik von Fehlentwicklungen der Moderne (Autoritarismus, Männlichkeitswahn, Kolonialismus, Umweltzerstörung) anknüpfe und sie bis zur „Dekonstruktion“ aller auf „Differenz“ beruhenden Lebenswirklichkeiten und gesellschaftlichen Ordnungen radikalisiere. Als Träger dieser Kulturrevolution der „politisch Korrekten“ benennt Peeters soziologisch äußerst vage „Minderheiten“, denen es gelungen sei, ihre Ideen von Global Governance, partizipatorischer Demokratie, Entstaatlichung, Multikulturalismus und Geschlechtergleichheit auf zwischen 1990 und 1996 abgehaltenen UN-Konferenzen als „neuen globalen Konsens“, als universal gültigen Verhaltenscode zu proklamieren. Seitdem vollziehe sich der Prozeß der Verinnerlichung dieser Normen, und Kulturen verändern sich nach deren Maßgabe – „womöglich unumkehrbar“. Um die „Passivität der Mehrheit“ in Widerstand zu verwandeln, sollte Kritik über „offenkundige Widersprüche“ der PC-Revolution und ihre „bitteren“ politisch-ökonomischen Folgen aufklären. (wm)

www.dijg.de

 

Toleranz-Preis für Richard von Weizsäcker

BERLIN. Für seine am 8. Mai 1985 im Deutschen Bundestag gehaltene Rede zum 40. Jahrestag des Kriegsendes ist Richard von Weizsäcker (92) mit dem Preis für Verständigung und Toleranz des Jüdischen Museums Berlin geehrt worden. In seiner das Geschichtsbild und die Geschichtspolitik der Bundesrepublik prägenden Rede hatte Weizsäcker als erster Bundespräsident den 8. Mai 1945 als „Tag der Befreiung“ und die Vertreibung der Deutschen als „erzwungene Wanderschaft“ bezeichnet. Mit den Folgen dieser Rede für die hierzulande grassierende Vergangenheitsbewältigung und das nationale Selbstverständnis setzt sich aktuell auch das neue Buch „Der Weizsäcker-Komplex“ von JF-Autor Thorsten Hinz auseinander. (tha)

 

Berliner Kolleg zum „Bildungskollaps“

BERLIN. Zum „Bildungskollaps“, den „Ursachen und Folgen einer Kapitulation“ richtet das Institut für Staatspolitik (IfS) sein 21. Berliner Kolleg aus. Referenten sind Konrad Adam („1968 und die Folgen. Was von der Bildung übrig ist“), der Literaturwissenschaftler Günter Scholdt („Ohne Belletristik keine Bildung“), Erik Lehnert („Nationalerziehung in Zeiten der Globalisierung? Anspruch und Wirklichkeit politischer Bildung“) sowie Karlheinz Weißmann („Der alltägliche Kampf der Bildung. Die Situation an den Schulen als Beleg der Selbstabschaffung“). Das Kolleg findet am 8. Dezember statt. Anmeldungen: Institut für Staatspolitik, Rittergut Schnellroda, 06268 Steigra, Fax und Telefon: 03 46 32 / 9 09 41, E-Post: institut@staatspolitik.de. (tha)

www.staatspolitik.de

 

Sprachpranger

Make IT easy

Aus einer Werbung des im hessischen Herborn ansässigen Familienunternehmens Rittal GmbH & Co. KG, Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung, IT-Infrastruktur sowie Software

Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen