© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  49/12 30. November 2012

Zitate

„Das Thema Euro hat inzwischen quasireligiösen Charakter, zahlreiche Euro-Befürworter zeichnen sich ja durch weitgehende Unkenntnis der Zahlen und Fakten aus. (...) Die meisten Menschen trauen sich das Thema fachlich nicht zu und überlassen daher dieses Feld der Politik. Dort haben die meisten von Währungsfragen aber auch keine Ahnung, sie machen Währungspolitik auf Basis einer gefühligen Europa-Duselei in der guten Tradition von Helmut Kohl. Aber in Währungsfragen sind Gefühlsduselei und Europa-Besoffenheit das Letzte, das wir brauchen können. Genau diese Mentalität ist dafür verantwortlich, daß Deutschland gegen den Rat aller Fachleute seit Anfang der 90er Jahre diesen zunächst riskanten und am Ende falschen Weg gegangen ist.“

Thilo Sarrazin, ehemaliger Bundesbankvorstand, auf „Focus Money Online“ am 21. November 2012

 

 

„Ein Kennzeichen dieser von Krisen geschüttelten Zeit ist eine zunehmende Furcht der Politik vor der Freiheit. Viele der Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, beschneiden auf eklatante Weise die Selbstbestimmungsrechte von Bürgern, Unternehmern und sogar Staaten. Statt ihnen Möglichkeiten der Mitsprache einzuräumen, entzieht die Politik die Regierungsgewalt mehr und mehr der Kontrolle derer, denen sie verantwortlich ist, und verlagert sie auf den Rat der Staats- und Regierungschefs in Europa.“

Günther Lachmann, Publizist, im Deutschlandradio vom 23. November 2012

 

 

„Der in die Sowjetunion zurückgekehrte Dichter Maxim Gorki hat 1936, in seinem letzten Lebensjahr, Stalin und das Politbüro aufgefordert, sie mögen doch die Werke der Weltliteratur durch Schriftsteller des Sozialistischen Realismus neu schreiben lassen. Stalin ist dieser Idee nicht nähergetreten, aber ich mußte doch dran denken, als ich kürzlich las, die EU beabsichtige, die Kinderliteratur umzuschreiben, weil die Klassiker nur so wimmeln vor Geschlechterstereotypen: erwerbstätigen Männern und haushaltsführenden Frauen.“

Michael Prüller, Kommunikationschef der Erzdiözese Wien, in der „Presse“ vom 25. November 2012

 

 

„Keine Voradventszeit ohne Weltklimagipfel. Und kein Nikolaustag ohne Klagen darüber, daß wieder keine Vereinbarung gegen den Klimafrevel erzielt wurde. Selten waren sich die Beobachter so einig wie dieses Jahr darüber, daß die rund 20.000 Experten, Politiker und Journalisten am 7. Dezember unverrichteter Dinge wieder nach Hause fahren werden.“

Ulli Kulke, Wissenschaftsjournalist, in der „Welt“ vom 26. November 2012

 

 

„Wenn die Brüsseler Bürokratie als abgehoben, menschenfern und undemokratisch gilt, so hat sie mit ihren Haushaltsforderungen dieses Vorurteil wieder einmal bestätigt. Es ist diese Haltung, die Geld für Brüssel und die europäische Einigung von vornherein als das politisch Richtige und Gute von allen Sparanstrengungen ausnimmt und im Denken wie im Handeln nur eine Richtung kennt: mehr Geld für mehr Integration.“

Alexander Gauland, Publizist, im „Tagesspiegel“ vom 26. November 2012

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