© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/12 14. Dezmber 2012

Lesereinspruch

Mißbrauch

Zu: „Ein Hort der Leere“ von Karlheinz Weißmann (JF 48/12)

Zum wiederholten Male lese ich einen üblen Mißbrauch der Berufsbezeichnung „Ingenieur“. Immer wieder gebrauchen Autoren der JF den Begriff Gesellschaftsingenieur oder auch Sozialingenieur. Als Diplomingenieur möchte ich deshalb schärfstens gegen diese wiederholte Verunglimpfung des Ingenieur-Berufsstandes protestieren, der zusammen mit den gut ausgebildeten Facharbeitern den Wohlstand Deutschlands im wesentlichen trägt.

Ohne die global wettbewerbsfähigen Technikprodukte wäre das rohstoffarme Deutschland ein Armenhaus. Sie sollten bei Ihrer Kritik an der politischen Bildung und am Zustand der Gesellschaft besser die Berufsbilder nennen, die uns so weit in den heutigen Gesellschaftssumpf hineingeführt haben. Es sind die Politologen, Historiker, Theologen, Soziologen, Journalisten, Lehrer diverser Fachrichtungen und Juristen, aber mit Sicherheit keine Ingenieure. Die haben nämlich aufgrund ihrer komplexen Aufgabenstellungen und oft konservativen Einstellung keine Motivation und keine Zeit, Deutschland endgültig zu ruinieren.

Dr. rer. nat. Dipl.-Ing. Gerhard Popp, Nordendorf

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