© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/12 14. Dezmber 2012

Meldungen

Die Linke will GEZ auch für Verlagsprodukte

berlin. Die Linkspartei hat sich für eine öffentliche Finanzierung von „Qualitätsjournalismus“ ausgesprochen. Neben Zeitungen sollten dabei auch „gehaltvolle Beiträge in Blogs“ und Autorennetzwerke unterstützt werden, sagte die Abgeordnete Kathrin Senger-Schäfer. Wer einen aufgeklärten und unabhängigen Journalismus wolle, müsse dafür auch die ökonomische Basis schaffen, so die medienpolitische Sprecherin der Linkspartei. Unterstützung erhielt Senger-Schäfer für ihre Forderungen vom Präsidenten der Berliner Akademie der Künste, Klaus Staeck. „Das Ziel muß ein bürgerschaftlich geförderter Qualitätsjournalismus sein, solange ein gesellschaftlicher Bedarf danach besteht“, forderte Staeck, der auch Kolumnist der zahlungsunfähigen Frankfurter Rundschau ist. (ho)

 

JW: Balcerowiak siegreich, Verlag plant Berufung

BERLIN. Rainer Balcerowiak hat den Arbeitsrechtsprozeß gegen die Junge Welt gewonnen. Das Berliner Arbeitsgericht hat festgestellt, daß das Arbeitsverhältnis zwischen dem Journalisten und der linken Tageszeitung weiterbesteht. Damit kommen hohe Gehaltsnachzahlungen auf den 8.-Mai-Verlag zu, der Balcerowiak jahrelang als festen Freien beschäftigt, 2011 aber gekündigt hatte (JF 48/12). Die Junge Welt tröstete sich damit, die Klage in einem anderen Punkt abgeschmettert zu haben, und kündigte an, wegen der Feststellungsklage „voraussichtlich“ die nächste Instanz anrufen zu wollen. Es ist also wahrscheinlich, daß der Prozeß auch im Jahr 2013 fortgesetzt wird. (rg)

 

„taz“: Presserat mißbilligt Anti-Sarrazin-Kolumne

berlin. Der Presserat hat der taz wegen einer Kolumne über Thilo Sarrazin eine Mißbilligung ausgesprochen. Darin hatte der Autor Deniz Yücel dem früheren Bundesbanker gewünscht, „der nächste Schlaganfall möge sein Werk gründlicher verrichten“. In dem Text hatte Yücel in Anspielung auf die Kolumnistin der Berliner Zeitung Mely Kiyak geschrieben, man könne den „leider erfolgreichen Buchautor Thilo S.“ durchaus „eine lispelnde, stotternde, zuckende Menschenkarikatur nennen“, auch wenn dieser infolge eines Schlaganfalls verunstaltet sei. Auch für diese Äußerung Kiyaks hatte der Presserat eine Mißbilligung – die zweitstärkste Sanktionform – ausgesprochen. (rg)

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