© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  51/12 14. Dezmber 2012

Meldungen

Weniger Regenwälder und die Wege des Holzes

FRANKFURT/MAIN. Noch immer verschwinden jährlich 13 Millionen Hektar Waldfläche. Am härtesten sind die Regenwälder und die Nadelwälder der borealen Zone (Alaska, Sibirien) betroffen. Aufforstungen von sechs Millionen Hektar reduzieren zwar den Nettoverlust, bleiben aber mit ihren Monokulturen und Plantagen ökologisch hinter den entwaldeten Beständen zurück. Zudem werde, wie der Wissenschaftsjournalist Reinhard Osteroth anprangert (Welt-Sichten, 6/12), der illegale Holzeinschlag nicht effizient eingedämmt, so daß weiter zuviel Tropenholz auf den Markt gelange. Weltweit sind erst acht Prozent der Waldflächen zertifiziert. Die Herkunft des in vielen Ländern bis zu 80 Prozent illegal geschlagenen Holzes lasse sich daher nicht überprüfen. Eine effizientere Kontrolle erwartet Osteroth von einer ab 2013 geltenden EU-Verordnung, die Verkäufer von Stammholz und Holzprodukten zum Herkunftsnachweis verpflichten will. (ck)

www.welt-sichten.org

 

Wattenmeer: Kooperation zum Schutz der Zugvögel

Wilhelmshaven. Mit fünf Millionen Gästen pro Jahr liegt die Region Wattenmeer deutlich über den Besucherzahlen anderer Unesco-Naturerbestätten wie dem Yellowstone-Park (3,6 Millionen) oder dem Great Barrier Reef (zwei Millionen). Diesen Zuspruch führen Biologen des Wilhelmshavener Common Wadden Sea Secretariat auf die trilaterale Kooperation der Niederlande, Deutschlands und Dänemarks zurück, die 1978 begann, als nationale Schutzkonzepte zu versagen drohten. Deshalb soll die internationale Kooperation nun über die Wattenmeerregion hinaus ausgedehnt werden. Angestrebt wird eine dem verbesserten Vogelschutz dienende Zusammenarbeit mit den Staaten entlang der Hauptvogelzugwege wie Senegal, Mauretanien, Spanien oder den Anrainern arktischer Gebiete (Natur und Landschaft, 9-10/12). (dg)

www.natur-und-landschaft.de

 

Halbleiternanostrukturen in der Herpes-Therapie

KIEL. Gibt es eine Verbindung zwischen Halbleiterstoffen und durch Herpesviren (HSV-1) verursachten Lippenbläschen oder Netzhautausfällen? Ja, fanden Forscher der Uni Kiel und aus den USA heraus. Diese Viren können sich in ihrer Form als Virion so stark an die Oberfläche nanostrukturierter Partikel setzen, daß sie keine Zellen mehr angreifen. Bevor jedoch eine Therapie mit Nano-Zinkoxid praktikabel ist, ist sicherzustellen, daß die Zellgiftigkeit der Partikel in den verwendeten Konzentrationen gering ist. Überdies sind erst noch Filtermaterialien zu konstruieren, die im medikamentösen Einsatz als „Virenfallen“ wirken können (Christiana Albertina, 74/12). (ft)

www.wachholtz.de

 

Erkenntnis

„Atomkraft ist unverantwortlich, sie ist die ultimative Abzocke. Wenn man ein Kraftwerk baut, hat man für zwei Jahrzehnte den Nutzen, aber für die kommenden hunderttausend Jahre muß jemand für den Dreck bezahlen.“

Dennis L. Meadows, US-Ökonom und emeritierter Professor für Systemmanagement

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