© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/13 / 11. Januar 2013

Meldungen

Rotes Kreuz warnt vor Unruhen in der EU

GENF. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sieht Europa als möglichen kommenden Krisenherd. Im Interview mit der dänischen Tageszeitung Politiken hob Rotkreuz-Generaldirektor Yves Daccord vergangene Woche hervor, daß Millionen von Europäern, die bisher in vergleichsweisem Wohlstand lebten, Probleme haben, ihre elementaren Bedürfnisse zu befriedigen. „Erstmals in der Geschichte stoßen die lokalen Komitees in Europa auf die Notwendigkeit, Hilfe auf die Bürger der eigenen Länder und nicht die anderer Kontinente zu konzentrieren“, sagte Daccord. In Spanien unterstützt das IKRK mittlerweile rund 300.000 „extrem gefährdete Menschen“, die nicht in der Lage sind, sich alleine durchzuschlagen. Nach den neuesten Daten des EU-Statistikamtes EuroStat leben fast 120 Millionen EU-Bürger unterhalb der europäischen Armutsgrenze. Deshalb sei es nicht auszuschließen, daß durch die EU-Länder eine Welle des gesellschaftlichen Aufruhrs rollen könnte, ähnlich dem Arabischen Frühling in Nordafrika. „Ich möchte hier klarstellen, daß ich nicht damit rechne, daß es in Europa einen Bürgerkrieg wie in Syrien geben wird“, so der Generaldirektor. Er rechne nicht damit, daß es in Europa „zu einem vollumfänglichen Krieg“ kommen werde, „aber ich glaube, daß wir uns hier auf Gewalt einstellen müssen.“ (ru)

 

Erneute Demonstration gegen die Homo-Ehe

PARIS. Die katholische Kirche Frankreichs sowie eine Koalition von 30 Familienschutzgruppen haben die Franzosen zur Teilnahme an der Großdemonstration gegen die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe am Sonntag den 13. Januar in Paris aufgerufen. Neben der katholischen Kirche, die mit etwa 60 Millionen Anhängern das größte Mobilisierungspotential aufweist, haben auch Moslemführer zur Teilnahme aufgerufen. „Wir werden uns am 13. Januar der Kampagne zum Schutz der traditionellen Ehe anschließen, erklärte die Union islamischer Organisationen Frankreichs. Bereits im November hatten mehr als 100.000 Franzosen für den Erhalt der traditionellen Ehe demonstriert. Noch im Januar soll sich die Nationalversammlung mit dem Gesetzentwurf zur Legalisierung befassen. Die Einführung gleichgeschlechtlicher Ehen sowie die Möglichkeit von Kindsadoptionen durch homosexuelle Paare war ein zentrales Wahlkampfversprechen des sozialistischen Präsidenten Hollande. (tb)

www.lamanifpourtous.fr

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