© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  03/13 / 11. Januar 2013

Meldungen

Neue Medien bislang mit undramatischen Folgen

BONN. 1997 nutzten 6,5 Prozent, 2012 schon 75 Prozent der Deutschen das Internet. Unter den nach 1982 Geborenen sind es 100 Prozent. Welche Folgen ergeben sich daraus? Die Gruppe „Politische Kommunikation in der Online-Welt“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft fand heraus, daß weder Diskursivität noch politische Partizipation im Netz „generell gesteigert“ wurden. Weiterhin behaupten sich traditionell vermittelte Regeln sozialer und medialer Kommunikation. Primär die Popularisierung neurowissenschaftlicher Forschung leiste dem Eindruck Vorschub, „digitale Demenz“ breite sich aus, so der Münchner Biologe Benedikt Grothe. Fraglos sei der Einfluß von Medien und Technologien auf Konzentrations- und Lernfähigkeit problematisch, aber „dauerhafte mentale Defizite“ seien bisher nicht sicher diagnostizierbar (Forschung & Lehre, 12/12). (dk)

www.forschung-und-lehre.de

 

Energiewende bringt weniger Stromnachfrage

LEIPZIG. Eine Forschergruppe vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung hält Warnungen vor dem „Kosten-Tsunami“ der Energiewende für übertrieben (Gaia, 4/12). Beim Vergleich zwischen fossil-nuklearen und erneuerbaren Energien würden unfaire Maßstäbe angelegt. So unterschlage man, daß die Hälfte der Kosten des Netzentwicklungsplans ohnehin anfalle. Man verschweige den klimabezogenen Mehrwert, die Reduzierung von Strahlungs- und Entsorgungsrisiken, den Zugewinn an Importunabhängigkeit sowie die Palette sozialer Folgekosten fossiler Energieträger bis hin zu Ressourcenkriegen. Die derzeit Verbraucher und kleinere Firmen einseitig belastende Energiewende müsse sozial gerechter gestaltet, der Kreis befreiter Großunternehmen begrenzt werden. Das bislang unausgeschöpfte Stromsparpotential dürfte bis 2050 zu einer Mindernachfrage von 25 Prozent führen. (ck)

www.oekom.de

 

USA: Artenschutz mit Hilfe der Gentechnik

LEINFELDEN. Waschbären, Flamingos, asiatische Krabben – 800 exotische Tier- und Pflanzenarten wurden in den letzten 40 Jahren nach Deutschland eingeschleppt. Möglich, daß langfristig auch ausgestorbene Arten wieder heimisch werden. Daran arbeitet das Audubon-Zentrum in New Orleans, das mittels Gentechnik sogar Mammuts oder Wollnashörner wiederbeleben möchte. Derzeit tragen dort eine Elenantilope eine Bongoantilope, eine Kuh ein asiatisches Gaurrind, eine Hauskatze eine afrikanische Wildkatze aus. Doch in freier Wildbahn hätten diese Geschöpfe wenig Chancen, da man zwar Spezies, aber nicht die Landschaften klonen könne, kritisiert Titus Arnu (Natur, 1/13). (ft)

www.auduboninstitute.org

 

Erkenntnis

„Unser Auge hat zwei Systeme. Mit dem einen nehmen wir Licht und Dunkelheit wahr und Bewegung und Farben. Daneben nimmt das Auge das Licht und die Dunkelheit aber auch auf, damit der Körper den biologischen Rhythmus reguliert, die Hormone, und damit auch das Verhalten.“

George C. Brainard, Neurologe an der Thomas Jefferson University

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