© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  04/13 / 18. Januar 2013

Meldungen

Intensive Bejagung im Dienst des Vogelschutzes

HAMBURG. In vielen Revieren wird auch aus „ideologischen Gründen“ auf die Bejagung von Fuchs, Dachs oder Marderhund verzichtet. In Mitteldeutschland gibt es keine Erlegerprämie für tote Füchse mehr. So erreichte die Populationsstärke ungeahnte Höchststände. Was sich extrem negativ auf die Küstenvogelbrutgebiete Mecklenburg-Vorpommerns auswirkt, die überdies von zuviel Schwarzwild heimgesucht werden. Seit 2005 bemüht sich darum eine „Prädatorenkontrollgruppe“ der AG Küstenvogelschutz darum, die Eindringlinge abzuwehren. Durchaus mit Erfolg, wie ihr Sprecher Frank Joisten meldet (Seevögel, 4/12). So sei der Riether Werder, Vogelbrutinsel im Stettiner Haff, dank Kooperation zwischen Ornithologen und Jägern von Füchsen und Wildschweinen befreit worden. Nach einigen Jahren sei die Wiederansiedlung von Lachmöwen, Seeschwalben, Kiebitzen und Uferschnepfen gelungen. (vg)

 

Unkultur des Täuschens: Zunahme der Betrugsfälle

NEW YORK. Für Wissenschaftsministerin Annette Schavan (CDU) geht das Verfahren auf Aberkennung ihres Doktortitels am 22. Januar in die Endrunde. Doch prominente Schummler sind nur die Spitze des Eisbergs. So weist die jüngste Studie des New Yorker Albert Einstein College of Medicine aus, daß allein in den lebenswissenschaftlichen Fächern die Zahl der wegen Betrugs oder Fälschung zurückgezogenen Arbeiten sich seit 1975 verzehnfacht habe. Die 2.047 kassierten Arbeiten stammten aus 56 Ländern. In dieser Liga der wegen „wissenschaftlichen Fehlverhaltens“ aufgefallenen Autoren führen US-Forscher vor Kollegen aus Deutschland, Japan und China. Die drastische Zunahme der Betrugsfälle resultiere aus dem gestiegenen Druck auf die Forscher, möglichst rasch möglichst viel zu publizieren (Bild der Wissenschaft, 1/13). (wm)

www.wissenschaft.de

 

Physiker: Mittelfristig wachsender Bedarf

WEINHEIM. Rund 90.000 Physiker sind in Deutschland beschäftigt, die Hälfte davon arbeitet in der Forschung und Entwicklung. 2012 waren nur 1.000 arbeitslos. Dies sei bemerkenswert angesichts des Einbruchs am Photovoltaik-Markt, so urteilt Achim Hofmann in einer Statistikauswertung. In diesem von Grundlagenentwicklung, Prozeßoptimierung und anspruchsvollem Anlagenbau geprägten neuen Wirtschaftszweig hatten viele Jungphysiker ihre Laufbahn begonnen. Die Zahl der offenen Stellen für Physiker wird auf ein bis zwei Absolventenjahrgänge geschätzt. Überhaupt sei mittel- und langfristig in Deutschland von einem wachsenden Bedarf an Physikern auszugehen (Physik Journal, 12/12). (ft)

www.pro-physik.de

 

Erkenntnis

„Es ist nicht mehr die Frage, ob wir ein echtes Gegenstück zur Erde finden, sondern nur mehr, wann.“

Steve B. Howell, Forscher am kalifornischen Nasa Ames Research Center, über die jüngsten Planetenentdeckungen des US-Weltraumteleskops „Kepler“

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