© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/13 / 08. Februar 2013

Ausschreitungen gegen Akademikerball in Wien
Vom Staat geduldet
Henning Hoffgaard

Wien im Februar 2013: Frauen werden bespuckt, mit Bier überschüttet und beleidigt. Punker rennen mit Eisenstangen auf Besucher des von der FPÖ organisierten Akademikerballs zu und grölen: „Wir sind friedlich, was seid ihr?“ Und die Polizisten? Die gehen den Weg des einfachsten Widerstandes und greifen im besten Falle halbherzig ein. Rechtsstaat ade!

Niemand kann sich herausreden, von den Ausschreitungen gegen den FPÖ-Ball überrascht worden zu sein. Sie kamen mit Ansage. Daß unter den Gewalttouristen viele aus der Bundesrepublik waren, ist ein Armutszeugnis auch für unsere Behörden. Die ziehen beim Kampf gegen Linksextremismus schon seit Jahren den Kopf ein. Im Zweifel gibt es dafür sowieso nur schlechte Presse. So zieht sich der Staat immer weiter zurück. In die Lücke stößt dann die von allen Parteien heraufbeschworene „Zivilgesellschaft“. Und die macht eben zu gerne Jagd auf alles, was nicht ins Weltbild paßt. Egal ob in Wien, Dresden oder Göttingen. Es sind die gleichen Mechanismen.

Kein Wunder, wenn die österreichischen Sozialdemokraten wenige Tage nach den Wiener Ausschreitungen härter gegen „deutschnationale Burschenschafter“ vorgehen wollen. Der linke Mob braucht keine Konsequenzen zu fürchten: Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. Ignoranz ist Stärke.

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