© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  07/13 / 08. Februar 2013

Viel ältere Spuren von Homo sapiens in Arabien und Südasien
Frühe Fluchten aus Afrika
(wk)

Im Jahre 2009 fanden die Anthropologen Laura Shackelford und Fabrice Demeter in der 260 Kilometer nördlich der laotischen Hauptstadt Vientiane gelegenen „Höhle der Affen“ den Schädel eines eindeutig modernen Homo sapiens. Dessen Alter wurde nun 2012 mittels der Uran-Thorium-Datierung auf 63.000 Jahre festgelegt. Ebenso entdeckte der Oxforder Archäologe Michael Petraglia im südindischen Jurreru-Tal über 75.000 Jahre alte Werkzeuge, die ebenfalls nur vom Homo sapiens stammen können. Und entlang der Südostküste der Arabischen Halbinsel vom Jemen (Wadi Surdud) bis zum Zwergen-Emirat Sharjah (Jebel Faya) förderten internationale Ausgräberteams 2011 und 2012 sogar bis zu 125.000 Jahre alte Homo-sapiens-Artefakte zutage (Bild der Wissenschaft, 2/2013). Das ist insofern eine Sensation, als die Auswanderung des modernen Menschen aus Afrika erst vor 70.000 Jahren begonnen haben soll. Deshalb wird nun davon ausgegangen, daß die „Out of Africa“-Bewegung schon um 130.000 v. Chr. einsetzte – angeregt durch niedrige Wasserstände im Roten Meer und Persischen Golf sowie klimatische Idealbedingungen im arabischen Raum. Allerdings wurde die Arabische Halbinsel dann später extrem lebensfeindlich, weswegen es zu einer Weiterwanderung kam, von der unter anderem die Funde in Indien und Laos zeugen. (wk)

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