© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/13 / 01. März 2013

Meldungen

Konservatives Netzradio „Ungezogen“ eingestellt

Ubstadt. Der Webradiosender Radio Ungezogen hat seinen Betrieb am 18. Februar eingestellt. Grund: mangelndes Publikumsinteresse. Der rechtskonservative Internetradiosender ging einmal pro Woche auf Sendung, spielte Musik und brachte Interviews, unter anderem mit dem Bremer Bürgerschaftsabgeordneten Jan Timke und Akteuren aus der Islamkritikerszene. Kritiker bemängelten den amateurhaften Ansatz und die nutzerfeindliche Gestaltung. Wer Radio Ungezogen hören wollte, mußte sich anmelden und zusätzlich ein Programm auf seinem Rechner installieren. (rg)

 

DJV: Kritik nicht mit Strafrecht ahnden

Berlin. Der Deutsche Journalistenverband (DJV) kritisiert die angedrohte Beugehaft für einen Duisburger Onlinejournalisten. „Kritische Beiträge von Usern dürfen nicht mit der Keule des Strafrechts geahndet werden“, sagte DJV-Chef Michael Konken. Bei dem Journalisten handelt es sich um einen Mitarbeiter von klinikbewertungen.de. Dort hatte ein Nutzer einer Krankenhausbediensteten unterstellt, sie kümmere sich bevorzugt um die sexuellen Vorlieben ihrer Patienten. Die Therapeutin beschwerte sich. Das Portal löschte den Beitrag, weigerte sich aber, den Nutzernamen herauszugeben. Das Landgericht Duisburg verhängte eine fünftägige Beugehaft gegen den Redakteur, der seine „Quelle“ nicht preisgeben will. (rg)

 

EU-Propagandavideo kostet 700.000 Euro

Brüssel. Ein Werbefilm für die EU sorgt für Aufregung im Netz. Der Kurzfilm „Eine Geschichte – eine Zukunft – unser Europa“ soll zeigen, daß nur die EU Freiheit, Frieden und Wohlstand garantiert. Zu sehen sind drei Kinder, die sich im Naturkundemuseum über die Welt vor der Währungsunion informieren. Sie sehen unterschiedliche Währungen, Zollgrenzen und Kriege. Der Film, dessen Produktion 700.000 Euro gekostet hat, wurde von der Bundesregierung, dem EU-Parlament und der EU-Kommission in Auftrag gegeben. Youtube-Nutzer reagierten überwiegend ablehnend auf den oft als „Propagandavideo“ charakterisierten Kurzstreifen. Dieser eine Film ist hingegen nur die Spitze des Eisberges. Allein auf der Seite der EU-Kommission finden sich 416 weitere Propagandafilme, die vom europäischen Steuerzahler finanziert worden sind. (rg)

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