© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/13 / 01. März 2013

Zugkraft der US-Hochschulen nimmt ab: Spitzenforscher auf Heimatkurs
Deutschland als bessere Alternative
(il)

Der Talentschwund in der deutschen Spitzenforschung scheint der Vergangenheit anzugehören. Diese frohe Kunde verbreitet Gerrit Rößler, Programmleiter des German Academic International Network (GAIN) der DAAD-Außenstelle in New York (Forschung&Lehre, 1/2013). Das Netzwerk unterstützt deutsche Jungakademiker in den USA und Kanada bei ihren Rückkehrplanungen. Nach der jüngsten GAIN-Studie liegt der Anteil der Rückkehrer, die zwischen 2004 und 2009 an Tagungen des Netzwerkes teilnahmen, bei knapp 70 Prozent. Deutschlands neue Attraktivität beruht auf den seit 2000 erhöhten Chancen, eine dauerhafte Stelle zu bekommen, während sich gleichzeitig die Arbeitsbedingungen „drüben“ verschlechterten. Die weitaus meisten unter den Nicht-Rückkehrern sind in US-Institutionen nur als Postdoktoranden tätig und werden dafür schlechter bezahlt als in der Heimat. Der Anteil derer unter den Rückkehrern, deren Gehalt zwischen 40.000 und 80.000 Euro liegt, beträgt 70 Prozent, während einen solchen Verdienst in Nordamerika nur 38 Prozent der Dortgebliebenen erreichen. Nicht die verschlechterte US-Wirtschaftslage speist für Rößler den Rückkehrerstrom, sondern er sei Resultat „konsequenter struktureller Reformen“, die Deutschland als bessere Alternative gegenüber dem „Wissenschafts- und Innovationsgiganten USA“ erscheinen lasse.

www.forschung-und-lehre.de

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