© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  10/13 / 01. März 2013

Struktur für die Frühgeschichte: Einheitliche Chronologien
Entwirrung der Bronzezeit
(wk)

Zwischen 2006 und 2011 arbeiteten 120 führende Althistoriker, Archäologen und Kunsthistoriker aus 27 Ländern im Rahmen des Projektes Associated Regional Chronologies for the Ancient Near East and the Eastern Mediterranean (ARCANE) an der Erstellung eines komplett neuen sowie auch einheitlichen Chronologiesystems für das 3. Jahrtausend v. Chr. Dabei wurden die bereits vorhandenen Regionalchronologien für die Ägäis, Mesopotamien, Anatolien, Zypern, die Levante und den westlichen Iran auf strikt materialbezogener Basis überarbeitet und dann synchronisiert. Dadurch soll es nun möglich sein, die historischen Vorgänge und kulturgeschichtlichen Fortschritte sowie deren Interdependenzen besser zu verstehen. Das ist deshalb so bedeutsam, weil im 3. Jahrtausend die frühbronzezeitliche Urbanisierungswelle einsetzte, welche zu kaum noch überschaubaren Einzelentwicklungen führte (Antike Welt, 1/2013). Die Grundlage für die neue Chronologie bildete eine Datenbank in Siena, in der sämtliche eindeutige Befunde aus den elf Einzelregionen des Nahen Osten bzw. östlichen Mittelmeerraums zusammengeführt wurden. Die Ergebnisse des ARCANE-Projekts sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre in 14 Bänden veröffentlicht werden – ebenso ist geplant, die erwähnte Datenbank allgemein zugänglich zu machen.

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