© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/13 / 15. März 2013

Meldungen

Nur private Investitionen helfen aus der Misere

Ingolstadt. Der Chef des deutschen Außenhandelverbands BGA, Anton Börner, hält Euro-Rettungsmaßnahmen für Italien für unnötig. Obwohl die Vermögen sehr ungleich verteilt seien, sei das Land wohlhabend. „Wir in Deutschland haben ja nach dem Zweiten Weltkrieg bei Null angefangen. Italien konnte dagegen einen großen Teil seines Vermögens im Krieg bewahren“, erklärte der im Italiengeschäft engagierte Inhaber einer Haustechnikfirma in der Welt. „Es kann nicht sein, daß ein reiches Land wie Italien bei der EU um Hilfen bittet. Die Italiener halten den Gegenwert von 175 Prozent der Wirtschaftsleistung als Geldanlage und private Vermögen; in Deutschland liegt der Wert bei nur 125 Prozent.“ Italien sei nicht Griechenland, sondern „ein hochindustrialisiertes Land mit riesigem Potential“. Ex-Premier Mario Monti habe den Fehler gemacht, die Steuern zu erhöhen und das wenige, was dort an sozialer Sicherung bestehe, noch weiter beschnitten. „Nur Investitionen der Privatwirtschaft können dem Land aus der Misere helfen“, so Börner. Lohnsteuern müßten gesenkt und Bürokratie abgeschafft werden: „Vor allem muß der italienische Staat unproduktives Vermögen konfiskatorisch besteuern.“ (fis)

 

Neue Haftungsregeln für Eigenmarken gefordert

BERLIN. Der Verbraucherschutzverein Foodwatch hat angesichts der jüngsten Lebensmittelskandale strenge Haftungsregeln für Handelsketten gefordert. „Rewe, Kaiser’s, Aldi & Co. produzieren Eigenmarken unter ihrem Namen und mit ihrem Logo, können aber für die Qualität und Sicherheit der Produkte kaum zur Verantwortung gezogen werden“, kritisierte Foodwatch. Der Handel schiebe die Verantwortung auf Zulieferer ab, das sei so, „als ob Mercedes sich einfach aus der Verantwortung stehlen könnte, wenn die Bremsen bei seinen Autos nicht richtig funktionieren – und zwar mit dem Argument: Das ist nicht unser Problem, sondern das unseres Bremsenzulieferers“. Erst wenn wie im deutschen Kartellrecht Millionenstrafen drohten, würden die Handelskonzerne schon aus purem Eigeninteresse für korrekte Lebensmittel sorgen. (fis)

www.foodwatch.de

 

Zahl der Woche

Mit 190 Milliarden Euro (17,3 Prozent Ausfuhranteil) war 2012 erneut die Autoindustrie die deutsche Exportlokomotive. Für 163,6 Milliarden wurden Maschinen und für 104,5 Milliarden Chemieerzeugnisse exportiert. Beim Import lagen Öl und Gas mit 97,4 Milliarden vorn. (Quelle: Statistisches Bundesamt)

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