© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de  12/13 / 15. März 2013

Lesereinspruch

Verschwörung

Zu: „‘Es widerspricht den Gesetzen der Physik’“ von Christian Rudolf (JF 8/13)

Der Absturz der polnischen Präsidentenmaschine scheint immer noch gut für Verschwörungstheorien, hier durch obskure technische Argumente. So geht die Feststellung von Waclaw Berczynski zu den Tragflächen der Tupolew völlig an der Flugdynamik vorbei. Angesichts einer Endanfluggeschwindigkeit von 200 km/h kann der Rumpf an den Bäumen im Aufschlaggebiet durchaus in viele kleine Teile „zerbröseln“, ähnlich dem Flug der Crossair am 24. November 2001, die bei Schneetreiben vor der Landung Bäume berührte. Alle Insassen kamen ums Leben, das Flugzeug war völlig in Kleinteile zerrissen.

Der Einwand, nur eine Sprengstoffexplosion könnte solche kleinen Bruchstücke erzeugen, ist auch nicht stichhaltig, wie der Absturz eines Pan-Am-Jumbos 1988 in Lockerbie belegt.

Alles deutet bei dem Absturz der polnischen Präsidentenmaschine auf mangelnde Disziplin der Piloten beim Anflugverfahren hin. Eine Landung im dichten Nebel ohne ein Instrumentenlandesystem muß immer ein absolutes „No-go“ sein.

Manfred Müller, Niedernhausen

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